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Außerplanmäßige Professur für Alte Geschichte und Römische Verfassungsgeschichte

Jordanien 2014

Gerasa Ovaler Platz ©Maria Pollei, EUV
JORDANIEN UND DIE DEKAPOLIS - Kontinuität und Wandel von der römischen Antike bis in frühislamische Zeit.

 

Im März 2014 brachen 13 Stundenten der Europa-Universität Viadrina unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Graeber zu einer zweiwöchigen Exkursion nach Jordanien auf. Vorrangiges Ziel der Exkursion war die Untersuchung bedeutender Zentren der graeco-römischen Stadtkultur, in welchen sich epochen- und kulturübergreifende Prozesse der Stadtentwicklung nachzeichnen lassen. Die besuchten Städte der Dekapolis führten die materiellen Hinterlassenschaften eines über 700 Jahre andauernden Kulturtransfers vor Augen.

Wenn es um Fragen zum Aufstieg und dem Niedergang des römischen Weltreichs geht, sind natürlich auch die vielfältigen politischen und kulturellen Kontakte der Römer zu denjenigen Kulturen zu berücksichtigen, die an den weiten Grenzgebieten des Imperiums lagen. Im Fokus der Veranstaltungen, die im Sommersemester 2013 und im folgenden Wintersemester zur Vorbereitung der Jordanienexkursion durchgeführt wurden, stand der nahe Osten und die Levante, ein Gebiet, das bereits im Altertum weder geographisch noch politisch eine Einheit gebildet hat und seit vorchristlicher Zeit in einer ersten Welle von den Römern erobert und bis in das 7. Jh. n. Chr. mehr oder weniger erfolgreich beherrscht wurde. Die während dieser 700 Jahre entwickelten politischen Beziehungen und kulturellen Verflechtungen zwischen Rom und den verschiedenen Völkern und Königreichen fanden vor allem in den Städten mit ihren jeweiligen baulichen Infrastrukturen einen selbst noch für den heutigen Besucher durchaus lesbaren Ausdruck.

Ein besonders anschauliches Beispiel hierzu bieten die Städte der Dekapolis, einer Landschaft, die in der Hauptsache den nördlichen Teil des Ostjordangebiets bildet und seit der Einrichtung der römischen Provinz Syria in den Jahren 63/64 v. Chr. in einem helleren Licht der Geschichte steht. Auf Grundlage archäologischer Hinterlassenschaften und literarischer Quellen haben die SeminarteilnehmerInnen einzelne Städte der Dekapolis in ihren äußeren Erscheinungsformen aus unterschiedlichen kulturgeschichtlichen und archäologischen Perspektiven genauer untersucht mit dem Ziel, die von den verschiedenen Lebenswelten der Phönizier, Juden, Griechen, Perser, Nabatäer und Römer beeinflusste Geschichte dieser Orte bis in die Spätantike genauer zu beschreiben.

Unterstützt wurde das Projekt durch die Europa-Universität Viadrina.

 

Private Eindrücke der Exkursion finden sich im Reiseblog der Exkursionsteilnehmerinnen Laura Gäbler und Lilja Vowe: Orientexpedition