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Sommersemester 2020

Asendorf, C.
Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12159
Metropolen der Moderne
6/9 ECTS
Seminar: Kulturwissenschaften: Vertiefung // Kulturgeschichte: Vertiefung
Do. 11:15 - 12:45 Uhr Ort: GD 06, Veranstaltungsbeginn: 16.04.2020

Im Zeitalter der Globalisierung zeigen Städte gerade in ihren funktionalen Zonen zunehmend uniforme Eigenschaften. Dennoch bleiben sie in den meisten Fällen kulturell kenntlich; Sprache und Lebensform, Architektur und auch Kunst erzeugen weiterhin Identitäten. Das Seminar setzt ein mit der Industrialisierung, als in Europa die großen Städte schnell wachsen und ein neues Profilausbilden; im 18. Jahrhundert ist London, im 19. Paris das herausragende Beispiel. Die Klassische Moderne (ca. 1909-1939) bildet dann ein besonders vielfältiges Stadt-Dispositiv aus. Berlin wird zu einem Brennpunkt. Behandelt werden sollen auch Städtebilder in Film, Kunst, Literatur sowie bei Theoretikern wie Walter Benjamin. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts globalisiert sich der Stadtdiskurs; einer der Akteure, die zwischen Theorie und Praxis pendeln, ist Rem Koolhaas. Zugleich wird die Straße als Raum neu entdeckt (B. Rudofsky). Verglichen werden sollen Stadtporträts von Literaten (Orhan Pamik, Istanbul) und Urbanisten (Mike Davis, Los Angeles). Am Schluss soll die Lektüre von Richard Sennetts Überlegungen zur Großstadt und der Kultur des Unterschieds stehen.
Literatur: Friedrich Lenger, Metropolen der Moderne, München 2013   
Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind zu gegebener Zeit auf Moodle zu finden: https://moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=7244
Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit
Sprache: Deutsch
 
Asendorf, C.
Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12114
Avantgarden - Strategien des radikalen Neuanfangs
3/6/9 ECTS
Seminar: MAL: Wissenskulturen und Künste // MEK: Europäische Kulturgeschichte im globalen Kontext / Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen, Künste
Do, 14:15 - 15:45 Uhr Ort: GD 06, Veranstaltungsbeginn: 16.04.2020

„Avantgarde“ ist ein Begriff, der in Kunst, Wissenschaft und Politik gleichermaßen begegnet. Der Begriff stammt aus der Sprache des Militärs, wo er die Vorhut bezeichnet. Anderen voraus zu sein, ist auch das Selbstverständnis der meisten zivilen Avantgarden. Das zeigt sich schon bei Marx, der die Kommunisten als Vorhut der proletarischen Bewegung privilegiert. Unter den Künstlergruppenwaren es anfangs des 20. Jahrhunderts zunächst die Futuristen, die für sich den Status einer Avantgarde reklamierten und dies auch in einer Vielzahl von Programmen verkündeten. Sie sahen sich als Agenten der Zukunft und des Fortschritts, weswegen sie auch glaubten, alles Alte zerstören zu dürfen. Den Wunsch nach Überwindung der Trennung von Kunst und Lebenspraxis teilten sie mit späteren Avantgarden wie den Konstruktivisten oder Surrealisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es langsam, trotz neuer Bewegungen wie etwa dem Situationismus, zu einer Krise des Avantgardistischen; mit dem Fortschrittsoptimismus schwand auch der Glaube an Utopien. Nach dem politisch-gesellschaftlichen Wandel von 1989 wurde die Rolle der Avantgarden neu durchdacht, und dabei stellte sich auch die Frage nach dem Zusammenhang von Avantgarde und Terror. Wie aber ist die Lage heute – kann ein Avantgardismus neu begründet werden?
Literatur: Klaus von Beyme, Das Zeitalter der Avantgarden Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind zu gegebener Zeit auf Moodle zu finden: https://moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=7241
Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit
Sprache: Deutsch
 
 
Vowe, L.
Lehrstuhl für Kunst und Kunsttheorie
KUL-12266
Bilderwelten der 1920er Jahre
6/9 ECTS
Seminar: Kulturwissenschaften: Vertiefung // Kulturgeschichte: Vertiefung
Mo. 14 - 16 Uhr Ort: GD 06, Veranstaltungsbeginn: 20.04.2020

Im Nachgang zu den vielfältigen Jubiläen der letzten Jahre in Bezug zur Weimarer Republik und den 1920er Jahren, von der Erinnerung an die Novemberrevolution bis zum globalen Bauhausjahr, möchte dieses bildwissenschaftliche Seminarneue Perspektiven und Erkenntnisse der Forschung einbinden. Ziel des Seminars ist daher eine breitere, quellenbasierte Kontextualisierung dieser Periode und ihrer visuellen Kultur, deren nachträgliche Fokussierung auf die sogenannten „Goldenen Jahre“ auch einen lebendigen popkulturellen Mythos geschaffen hat. Durch die Analyse diverser gesellschaftlicher wie künstlerischer Strömungen treten die progressiven Entwicklungen der 1920er Jahre hervor, werden aber auch ihre Brüche und Konflikte besser verständlich. Dabei werden immer wieder produktive kulturhistorische Verbindungen zwischen künstlerischen Medien wie Literatur, Kunst, Fotografie und Film und der Alltagskultur hergestellt werden. Der Iconic Turn veränderte dabei Wahrnehmungsmuster, mediale Strukturen und künstlerische Ausdrucksformen nachhaltig und schuf einzigartige Bilderwelten, die bis heute nachwirken. Auch die späte Anerkennung der Forschung für die zum Teil bahnbrechenden Beiträge von Frauen, in der Gesellschaft wie den künstlerischen Avantgardebewegungen, wird im Rahmen des Seminars thematisiert werden.
Literatur: Kurztitel & Auswahl Andriopoulos: 1929 - Beiträge zur Archäologie der Medien, Frankfurt/ Main 2002. Balasz: Der sichtbare Mensch oder die Kultur des Films, Frankfurt/ Main 2001. Gumbrecht: 1926 - Ein Jahr am Rande der Zeit, Frankfurt/ Main2013. Pfeiffer (Hg.): Glanz und Elend in der Weimarer Republik, Ausstellungskatalog, München 2017. Müller: Bauhaus-Frauen –Meisterinnen in Kunst, Handwerk und Design, Berlin 2019. Döblin: Berlin Alexanderplatz, Frankfurt/ Main 2015. Dietze, Dornhof (Hg.): Metropolenzauber - sexuelle Moderne und urbaner Wahn, Wien 2014. Büttner: Weimar – Die überforderte Republik, Stuttgart 2008. Chiquet: Fake Fotos. John Heartfields Fotomontagen in populären Illustrierten, Bielefeld 2018. Kracauer: Das Ornament der Masse – Essays, Frankfurt/ Main 1963. Osten (Hg.): bauhaus imaginista, Zürich 2019.
Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zu intensiver Textlektüre und Mitarbeit.
Hinweise zur Veranstaltung/zum Blockseminar: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind zu gegebener Zeit auf Moodle zu finden: https://moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=7382
Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit
Sprache: Deutsch