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Dämonen , Heilige, Hexen – Volksfrömmigkeit im Europa des 13.-17. Jahrhunderts

Knefelkamp, Ulrich

 

 

3/6/9 ECTS

 

Seminar: MA, MEK+MASS WM Religion und Moderne

Dienstag, 16.15 – 17.45 Uhr, Ort: HG 162, Veranstaltungsbeginn: 18.10.2011

 

Im 4. Jahrhundert begann das Christentum seinen Siegeszug in Europa, im Jahr 380 wurde es von Kaiser Theodosius I. als Staatsreligion anerkannt. Unter dem Begriff der „Christianisierung“ liest man in der Fachliteratur, wie sich unter den Karolingern das Christentum weiter in den Norden uns Osten verbreitete, um unter den Ottonen schließlich einen ersten Höhepunkt zu finden. Um das Jahr 1000 gelten weite Teile Europas als christianisiert. Die Kirche als Institution wurde immer dogmatischer und ihr System perfekter. Sie schaffte es aber nicht, die Volksfrömmigkeit unter Kontrolle zu bringen. Viele Bewegungen wurden zu Ketzerbewegungen erklärt, die Dominikaner wurden zur Inquisition eingesetzt. Trotzdem war der Glaube an Dämonen und Magie weit verbreitet. Dem stellte die Kirche ihre Heiligen gegenüber, die als Vermittler zwischen Gott und den Menschen geschaffen wurden. Die Figur der Jeanne d’ Arc zeigt, wie dicht Heilige und Hexe nebeneinander liegen, als Hexe verbrannt und als Heilige verehrt. Die tief verwurzelte Angst im Volk vor den Dämonen führte schließlich zur großen Hexenverfolgung in Europa.

 

Literatur: Ahrendt-Schulte, Ingrid: Geschlecht, Magie und Hexenverfolgung. Bielefeld 2002. Angenendt, Arnold: Grundformen der Frömmigkeit im Mittelalter. München 2. Aufl. 2004. Hanns Bächtold-Stäubli: Vorwort. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 1, de Gruyter, Berlin 1927, S. 5–7. Blauert, Andreas : Ketzer, Zauberer, Hexen. Die Anfänge der europäischen Hexenverfolgung, Frankfurt am Main 1990. Hersperger, Patrick : Kirche, Magie und «Aberglaube». Superstitio in der Kanonistik des 12. und 13. Jahrhunderts. Forschungen zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht. Bd. 31, Köln 2010. Rummel, Walter/ Vollmer, Rita: Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit. Darmstadt 2008. Scharfe, Martin: Über die Religion. Glaube und Zweifel in der Volkskultur. Weimar 2004. Schwaiger, Georg (Hrsg.) : Teufelsglaube und Hexenprozesse, 4. Aufl. München 1999. LC 41000 S 398 (3) . Schreiner, Klaus (Hg.). : Laienfrömmigkeit im späten Mittelalter. München 1992. Flößel, Amalie/Hettinger, Anette: Klosterfrauen-Beginen-Ketzerinnen. Religiöse Lebensformen von Frauen im Mittelalter (Historisches Seminar NF 12), Idstein 2000.

 

Teilnahmevoraussetzungen: Referat und Essays bzw. Hausarbeit

 

Leistungsnachweis: Je nach ECTS Referate, Essays und Hausarbeiten. Jeder Teilnehmer sollte einen Leistungsnachweis erbringen.