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Das Papsttum. Entwicklungen – Strukturen – Gestalten

Höhle, Michael

 

8 ECTS

 

Seminar: BA, Kulturgeschichte-Vertiefung

Montag, 14.15-15.45 Uhr, Ort: AM 204, Veranstaltungsbeginn: 17.10.2011

 

Als Papst Pius VI. 1796 von den Truppen des revolutionären Frankreich gefangen genommen wurde und wenig später starb, setzten Intellektuelle spöttische Leichensteine auf das Ende des Papsttums. Dem Kardinalstaatssekretär des neuen Papstes Pius VII. hielt Napoleon Bonaparte entgegen: „Begreifen Sie nicht, dass ich im Stande bin, Ihre Kirche zu zerstören?“. Dieser antwortete nüchtern: „Sire, nicht einmal wir Priester haben das in 18 Jahrhunderten zustande gebracht.“ Tatsächlich erwies sich das Papsttum krisenfester als gedacht. Es ist die einzige Institution in der Geschichte Europas, die über eine Kontinuität vom Altertum bis in die Gegenwart verfügt. Dabei zeigen sich gewaltige Entwicklungen und Akzentverschiebungen: vom Bischof in der Hauptstadt des Römerreichs zum Kontinuitätsträger in der Zeit der Völkerwanderung, zum kaisergleichen Haupt der Christenheit, zum italienischen Renaissancefürsten bis hin zu einem wieder am geistlichen Auftrag orientierten Hirtenamt. Das Seminar verfolgt diese Entwicklungen und die Ausbildung der kirchlichen Strukturen bis in die nachreformatorische Zeit. Ein Besuch in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin soll eine Brücke zu den Problemstellungen der Gegenwart schlagen.

 

Literatur: Bernhard Schimmelpfennig, Das Papsttum, 6. Aufl. 2009 Darmstadt, Franco Cardini, An den Höfen der Päpste, Augsburg 1998, Lexikon der Päpste und des Papsttums, Freiburg i. Br. 2001

 

Leistungsnachweis: Kurzvortrag, Hausarbeit