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Gertraudenkirche

Projekt Gertraudarchiv zur Universitäts- und Stadtgeschichte

 

Seit Mitte der 90erJahre beschäftigt sich die Professur für Mittelalterliche Geschichte Mitteleuropas und regionale Kulturgeschichte unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Dr. Knefelkamp mit der Bestandsgeschichte der Kirchenbibliothek St. Marien, die in der Gertraudenkirche in Franfurt (Oder), nur wenige Meter von der EUV entfernt, in einem abgesicherten und klimaüberwachten Bereich aufbewahrt wird. Der seltene und wertvolle Bestand ist bisher noch nicht professionell erschlossen worden und in der Forschung und Fachwelt nahezu unbekannt. Unter den insgesamt 770 Titeln befinden sich neben Theologica schwerpunktmäßig Brandenburgica und sogar zeitgenössische Lutherdrucke. Der größte Teil des Profana-Bestands setzt sich aus einer übernommenen Gymnasialbibliothek mit ca. 200 Titeln aus dem 16.-20. Jahrhundert mit interdisziplinären Fachgebieten zusammen, die dem Profil der drei Fakultäten der EUV entsprechen. Hochinteressant dürften darüber hinaus auch akademische Einladungsschriften aus Frankfurt (Oder) sein, die vorwiegend aus dem 17. Jahrhundert stammen. Diese wertvollen Quellen über das akademische Leben der Universitätsstadt im 17. Jahrhundert dürften nahezu einzigartig sein. In geringerer Anzahl sind Leichenpredigten erhalten. Auch hier sind durch das beantragte Projekt Impulse und neue Erkenntnisse nach Auswertung dieser Quellengattung über bedeutende Persönlichkeiten zu erwarten.

Dieser regional bedeutsame Bestand soll nun erstmals in enger Kooperation zwischen dem oben genannten Lehrstuhl und der UB fachgerecht digitalisiert, erschlossen, präsentiert und für Forschung und Lehre sowie die interessierte Öffentlichkeit im Lesesaal der Universitätsbibliothek und über das Internet bequem und einfach zugänglich gemacht werden.

 

Durch die vorhandene IT-Infrastruktur der EUV und das bibliothekarische Fachpersonal kann aufgrund vorhandener Erfahrungen mit digitalen Medien und bereits durchgeführten Digitalisierungsprojekten ein termingerechter und reibungsloser Ablauf gewährleistet werden. Der Workflow wird so ausgearbeitet, dass nach der Durchführung von Dublettenkontrollen die Digitalisate in der Europeana (http://www.europeana.eu/portal/), in der Deutschen Digitalen Bibliothek und in weiteren zentralen Verzeichnissen aufgeführt werden. Damit trägt dieses Projekt auch eindeutig zur Erschließung des europäischen Kulturguts bei.

Die Mittel für Werkverträge werden für Projekt- und Koordinierungsaufgaben und Metadatenerschließung benötigt. Hierzu ist die Zusammenarbeit mit Fachkräften aus dem Informations- und Dokumentationsbereich zwingend erforderlich.

Für die Unterstützung der Projektkoordinierung werden studentische Hilfskräfte benötigt, die neben Recherchetätigkeiten auch Scanarbeiten übernehmen sollen.

 

 

-           Nutzungskonzeption

 

Mit Hilfe der beantragten Geräte wird es möglich sein, im Lesesaal genügend Arbeitsplätze auszustatten, um auf die Digitalisate zugreifen zu können. Geplant ist hier der Zugriff über Netzcomputer (NCs) ohne Festplatten, die über Windows-Server zentral administriert werden. Im Vorfeld durchgeführte Tests haben nachgewiesen, dass die beantragte Gerätekonfiguration ohne aufwändige Schulungen und Vorkenntnisse genutzt werden kann. Darüber hinaus ist die Technik nahezu wartungsfrei. Die Erweiterung dieses Technikangebots in den Lesesälen wird zu einer signifikanten Reduzierung technischer Ausfälle führen.

Die großzügigen Öffnungszeiten der Lesesäle (werktags 09:00-21:00 Uhr, samstags 09:00-18:00 Uhr, sonntags 11:00-18:00 Uhr) gewährleisten eine intensive Nutzung der Technik

Dieses Projekt wird durch Mitteln des Bundes, des Landes Brandenburg, der Stadt Frankfurt (Oder) und der Europa-Universität Viadrina gefördert.