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Globale Raumordnung und Völkerrecht in der frühen Neuzeit

Prof. Dr. Reinhard Blänkner
Globale Raumordnung und Völkerrecht in der frühen Neuzeit

Die Formierung Europas in der frühen Neuzeit korrespondiert mit der Entdeckung neuer geographischer Räume, die zugleich Interaktionsfelder der maritim operierenden europäischen Mächte waren. Neben den Kontroversen über die Rechte der neuentdeckten Völker (in Amerika) lag dabei der Fokus der Debatten auf der Verständigung über die politisch-juridische Ordnung des neuen, globalen Raumes - des „ius publicum europaeum“. Global agierende Akteure waren dabei nicht nur die frühneuzeitlichen Imperien und entstehenden, um Souveränität ringenden frühmodernen Staaten, sondern ebenso Piraten. Das Seminar behandelt diese Thematik, die vor dem Hintergrund des aktuellen Globalisierungsschubs neues Interesse in der Forschung hervorgerufen hat, anhand eines Blicks auf die spanische Spätscholastik, die politisch-ökonomische Dynamik der globalen Interaktionsräume (insbesondere des Atlantik) sowie auf die naturrechtliche Begründung des frühneuzeitlichen Völkerrechts bei Hugo Grotius und Christian Wolff bis zu Emer de Vattel.

Literatur:
Zur Einführung:

Lauren Benton, A Search for Sovereignty. Law and Geography in European Empires, 1400-1900, Cambridge 2010;
Michael Kempe, Fluch der Weltmeere. Piraterie, Völkerrecht und internationale Beziehungen 1500-1900, Frankfurt a. M. 2010;
Janice E. Thomson, Mercenaries, Pirates, and Sovereigns. State-Building and Extraterritorial Violence in Early Modern Europe, Princeton 1994.

Leistungsnachweis:
Mündliches Referat, schriftliche Hausarbeit