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Robert Brier

The Constitutional Politics of Culture. Symbols, Interests, and Constitution-Drafting in Poland's Third Republic

Bearbeiter: Robert Brier
Laufzeit: bis 2006 (Dissertation)

Die Dissertation „The Constitutional Politics of Culture“ verfolgt sowohl ein empirisches wie ein theoretisches Ziel: Empirisch geht es darum, die Gründe für den Konflikt zu klären, der sich an der Erarbeitung von Polens Verfassung von 1997 entzündete und zwischen 1993 und 1997 das politische Feld des Landes polarisierte. Dies soll weiter Aufschluss über auch heute noch relevante politische Konfliktlinien geben. Das theoretische Ziel der Studie ist es, anhand dieses Beispiels zwei sozialwissenschaftliche Analyseperspektiven auf Verfassungspolitik miteinander zu vergleichen und auf ihre Erklärungskraft zu befragen: die Rational-Choice-Theorie und die semiotische Kultursoziologie. Im Zuge einer institutionentheoretischen Analyse der Verfassungstexte sowie einer diskursanalytischen Untersuchung der Verfassungsdebatte zeigte sich dabei, dass die Grundannahme der Rational-Choice-Theorie vom strategischen Machterwerb als wesentlichem Ziel von Verfassungsautoren nicht hinreicht, um den Verlauf des Verfassungsprozesses zu erklären. Vielmehr lässt sich diese Debatte besser aus einer kultursoziologischen Forschungsperspektive als eine Auseinandersetzung zur Durchsetzung des dominanten Paradigmas polnischer Politik verstehen.