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Geschichtswissenschaft und Medientheorie

Sebastian Jähn, M.A.
Kulturgeschichte/Kulturwissenschaften-Einführung
Präsenz: Raum folgt
Dienstag: 11:00 - 13:00 Uhr
ab 26.10.2021
6/9 ECTS-Punkte

Friedrich Kittlers Buch „Grammophon, Film, Typewriter“ aus dem Jahr 1986 beginnt mit dem programmatischen Satz, demzufolge Medien unsere Lage bestimmen. Auf die Geschichtswissenschaften trifft dies allerdings nur bedingt zu. Zwar sind Medien als Gegenstände geschichts- und kulturwissenschaftlichen Arbeitens (Geschichte des Films, des Fernsehens usw.)  längst etabliert, die Fragen jedoch, die eine medientheoretische Sichtweise auf Geschichte aufwirft, wurden bislang kaum diskutiert. Dies ist insofern überraschend, als etwa der bei Kittler formulierte Gedanke eines medialen Fundaments der (historischen) Wirklichkeit nicht nur das Selbstverständnis, sondern auch die Praxis der Geschichtswissenschaften grundsätzlich in Frage stellt. Im Seminar soll aus diesem Grund zunächst der Status der Medientheorie für die Geschichtswissenschaften bestimmt und daran anschließend der Frage nachgegangen werden, welche Anregungen die Geschichtswissenschaften aus der Beschäftigung mit Medientheorie(n) aufnehmen können. Weiterhin soll herausgearbeitet werden, welche Vorstellungen von Geschichte ausgewählte Medientheorien erkennen lassen. Wir werden uns unter anderem mit medientheoretischen Ansätzen von Vertretern der Ersten Kulturwissenschaft wie Siegfried Kracauer und Walter Benjamin, den Medientheorien von Friedrich Kittler und Wolfgang Ernst, aber auch dem „Archiv für Mediengeschichte“ um Lorenz Engell, Joseph Vogl und Bernhard Siegert beschäftigen.

Literatur: Zur Vorbereitung: Jan-Friedrich Missfelder: Endlich Klartext: Medientheorie und Geschichte, in: Jens Hacke / Matthias Pohlig (Hg.): Theorie in der Geschichtswissenschaft. Einblicke in die Praxis des historischen Forschens, Frankfurt a. M. 2008, S. 181–198. Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn bekanntgegeben.

Leistungsnachweise: Referat, Protokoll, Hausarbeit

Sprache: Deutsch