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Ideologen und Ideologeme

 der russischen (extremen) Rechten

3/6/9 ECTS
Seminar: MA, KGMOE Menschen-Artefakte-Visionen // MEK Mittel- und Osteuropa als kultureller Raum
Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: AM 105, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2014

In der neueren und neusten Geschichte Russlands spielten rechte und rechtsextreme Bewegungen eine bedeutende Rolle. Fast allen diesen Bewegungen gemein war und ist die Ablehnung des „Westens“ und seiner Werte (wie Liberalismus, Individualismus, Demokratie) sowie – nach der Revolution in Russland – ein militanter Antibolschewismus, der sich oftmals mit Antisemitismus verband. Untersucht werden die wichtigsten Ideologen und Ideologeme, wie Nationalismus, Orthodoxie, Autokratie (samoderžavie), Messianismus, Antisemitismus, „Russische Idee“, Gemeinschaftlichkeit (sobornost’), der russischen Rechten von den Slavophilen des 19. Jahrhunderts über die Panslawisten und radikalen „Schwarzhunderter“ bis zu den Nationalbolschewisten und Eurasiern der Zwischenkriegszeit. Ausgehend von Michael Kelloggs Studie „The Russian Roots of Nazism“ soll auch diskutiert werden, welchen politischen, ideologischen und finanziellen Einfluss russische Emigranten auf die Entstehung der NS-Bewegung in Deutschland hatten. Im zweiten Teil des Seminars sollen – weitgehend auf der Grundlage von Primartexten und Internetrecherchen – die Wiederentdeckung und Instrumentalisierung rechter und rechtsradikaler Konzepte im postsowjetischen Russland behandelt werden.

Literatur: Frank Golczewski u.a. (Hg.), Russischer Nationalismus. Darstellung und Texte, Göttingen 1998; John J. Stephan: The Russian Fascists. Tragedy and Farce in Exile,London 1978; Stephen Shenfield, Russian Fascism. Tradition, Tendencies, Movements. Armonk 2001; Michael Kellogg: The Russian Roots of Nazism. White Emigres and the Making of National Socialism, 1917-1945, Cambridge 2006; Marlene Laruelle (Hg.): Russian Nationalism and the National Reassertion ofRussia, London 2009.
Leistungsnachweis: Referat/Essay/Hausarbeit