Europe on the Move

Zwangswanderungen in Europa im 20. Jahrhundert  

3/6/9 ECTS
Seminar: MA, KGMOE Politische Ordnung – Wirtschaft – Gesellschaft // MEK ZM / WM Mittel- und Osteuropa als kultureller Raum //
MICS Wahlmodul Culture, History and Societies in CEE / WM Migration, Ethnicity, Ethnocentrism //
MASS Migration, Ethnizität und Ethnozentrism
Montag, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: AM 203, Veranstaltungsbeginn: 24.10.2011

Achtung Raumänderung: 07.11.-05.12.11, GD 204, 12.12.-10.02.12, AM 104

Das 20. Jahrhundert ist als „Jahrhundert der Flüchtlinge“ charakterisiert worden. In Europa sind die Zwangswanderungen aufs engste verbunden mit der Epoche von Krieg und Revolution in der ersten Hälfte des Jahrhunderts – beginnend mit den Balkankriegen und endend mit den Folgen des zweiten Weltkrieges. Mit den jugoslawischen Nachfolgekriegen und den militärischen Auseinandersetzungen an der südlichen Peripherie der Sowjetunion ist die Erfahrung von Krieg, Flucht und Vertreibung am Ende des 20. Jahrhunderts noch einmal nach Europa zurückgekehrt. Im Seminar geht es um eine Übersicht und Zusammenschau der großen Zwangswanderungen, von denen in Zentral und Osteuropa an die 40 bis 60 Millionen Menschen betroffen waren. Es geht um die Herausarbeitung der verschiedenen Formen und Grade erzwungener Wanderung – von der kriegsbedingten Vertreibung über organisierten Bevölkerungstransfer bis zur aus materieller Not erzwungener „spontaner Wanderung“, um die Behandlung einiger exemplarischer Fälle, um ein Verständnis für die (sozialen, psychologischen u. a.) Triebkräfte und die (sozialen, kulturellen, ökonomischen) Konsequenzen erzwungener Wanderung.

Literatur: Karl Schlögel, Planet der Nomaden, Berlin 2006; Lexikon der Vertreibungen. Deportation, Zwangsaussiedlung und ethnische Säuberung im Europa des 20. Jahrhunderts, herausgegeben von Detlef Brandes, Holm Sundhaussen, Stefan Troebst, Wien, Köln, Weimar 2010.
Literaturliste liegt zu Semesterbeginn vor.
Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit