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PD Dr. Werner Benecke

Die Ostpolitik der beiden deutschen Staaten
Seminar: BA, Kulturgeschichte-Vertiefung
Dienstag, 14:15 - 15:45 Uhr; 8 ECTS, Ort: CP 27

Die gegen heftigen innenpolitischen Widerstand durchgesetzte Neuordnung der bundesdeutschen Außenpolitik eröffnete zu Beginn der 1970er Jahre ein neues Kapitel der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Staaten Ost- und Ostmitteleuropas. Diese Periode war allerdings ebenfalls von erheblicher Bedeutung für die Geschichte der DDR. Zum einen beschritt auch der ostdeutsche Staat mit der Öffnung der Oder-Neiße-Grenze im Januar 1972 außenpolitisches Neuland, zum anderen erwies sich die neue Ostpolitik als ein zentraler Impuls für das Ende der Ära Ulbricht. Das Seminar soll über die Arbeit am konkreten Gegenstand in grundlegende Arbeitstechniken des Faches einführen, wozu Referat, Hausarbeit und die regelmäßige Anfertigung einer Reihe bibliographischer Übungen gehören.

Literatur: Schultz, H. (Hg.): Grenzen im Ostblock und ihre Überwindung, Berlin 2001; Tiggemann, A.: CDU-CSU und die Ost- und Deutschlandpolitik 1969-1972. Zur „Innenpolitik der Außenpolitik“ der ersten Regierung Brandt/Scheel, Frankfurt/Main 1998.
Leistungsnachweis: Referat / Hausarbeit

Austriacka alternatywa?
Kraków jako centrum zycia politycznego Polski w XIX i XX wieku

Seminar: MA, Kulturgeschichte / Wissen - Kommunikation - Gesellschaft / Historizität und Medialität
Mittwoch, 11:15 - 12:45 Uhr,9 ECTS, MMOE, Ort: GD 04

Dla Krakowa rozbiór Polski oznaczał w pierwszym rzędzie zdecydowaną utratę jego pozycji i ogólnopolskiego znaczenia. Sytuację tę podkresliło dodatkowo zniesienie w 1846 roku statusu Wolnego Miasta. Dopiero austriacko-węgierski kompromis z roku 1867 oznaczał dla miasta początek rozwoju w ramach „austriackiej alternatywy“. Dalszy stopniowy rozwój, zarówno kultury politycznej jak i życia kulturalnego czy wydawniczego w połączeniu z szerokim upowszechnieniem oświaty, uczyniły z Krakowa centrum życia politycznego podzielonej Polski. Wszystko to miało również ogromny wpływ na procesy zachodzące w częściach kraju znajdujących się pod zaborami pruskim i rosyjskim. Podczas seminarium zostanie przedstawiony zarys ogólnopolskiej pozycji dziewiętnastowiecznego Krakowa; zostanie ono połączone z wycieczką do Krakowa.

Literatur: Bieniarzówna, J. (Hg.): Dzieje Krakowa, t 3: Kraków w latach 1796-1918, Kraków 1985; Feldman, W.: Geschichte der politischen Ideen in Polen seit dessen Teilungen (1795-1914), München 1917.
Leistungsnachweis: Referat / Hausarbeit
Sprache: Polnisch


Disziplinierung und Sozialisierung.
Das Militär als gesellschaftliche Instanz in Ostmittel- und Osteuropa vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

Seminar: MA, Kulturgeschichte / Wissen - Kommunikation - Gesellschaft
Donnerstag, 11:15 - 12:45 Uhr,9 ECTS, MMOE, Ort: GD 06

Spätestens seit der Einführung der russischen Rangtabelle im Jahre 1722 wurde die herausgehobene Rolle des militärischen Karriereweges im Russischen Reich institutionell fixiert. Militarismus – laut Franz Carl Endres die „Geistesverfassung des Nichtmilitärs“ – prägte die Gesellschaften Ostmittel- und Osteuropas fortan in sehr disparater Weise. Zum einen wurden im Militär durchlaufene Prägungen, etwa in der Phase der polnischen sanacja, als Schlüsselqualifikationen auch für zivile Bereiche akzeptiert, zum anderen weisen aktuelle Forschungen darauf hin, dass das östliche Europa weit stärker gegen das Gift des Militarismus immun war als dies etwa in Frankreich oder Deutschland der Fall war. Das Seminar soll diesem widersprüchlichen Befund in einer international vergleichenden Sichtweise nachgehen.

Literatur: Benecke, W.: Militär, Reform und Gesellschaft im Zarenreich. Die Wehrpflicht in Russland 1874-1914, Paderborn 2006; Caban, W.: Służba rekrutów z Królestwa Polskiego w armii carskiej w latach 1831-1873, Warszawa 2001; Vogel, J.: Nationen im Gleichschritt. Der Kult der „Nation in Waffen“ in Deutschland und Frankreich, 1871-1914, Göttingen 1997.
Leistungsnachweis: Referat / Hausarbeit


Ivan der Schreckliche
Russland im Europa des 16. Jahrhunderts

Vorlesung: BA, Kulturgeschichte-Einführung
Freitag, 11:15 - 12:45 Uhr, 7 ECTS, Ort: GD Hs4

Insbesondere die deutsche politische Publizistik des 16. Jahrhunderts hat maßgeblich zur Festigung des Stereotyps des „schrecklichen“ Zaren Ivan IV (1533-1584) beigetragen. Die russische Geschichtsschreibung indes kennzeichnet sein Regime als „gestreng“ und verweist auf eine Reihe wegweisender und dauerhafter Veränderungen, die mit seinem Namen verbunden sind. Die als Übersicht konzipierte Vorlesung wird in die Spezifika des vorpetrinischen Russlands einführen und hierbei innere Strukturen – etwa die Herausbildung des Dienstsystems und der Leibeigenschaft - ebenso erörtern wie die außenpolitischen Erfolge und Fehlschläge eines Landes, das im 16. Jahrhundert massiv seine imperialen Ansprüche in Europa geltend machte, von den Westeuropäern zugleich in einer Mischung aus Furcht und Faszination entdeckt wurde.

Literatur: Fletcher, G.: Of the Russe Commonwealth, Cambridge/Mass. 1966; Kappeler, A.: Russlands erste Nationalitäten. Das Zarenreich und die Völker der Mittleren Wolga vom 16. bis ins 19. Jahrhundert, Köln 1982; Skrynnikov, R.: Iwan der Schreckliche und seine Zeit, München 1992.
Leistungsnachweis: