Banner Viadrina

Aktuelles

Workshop: Mobile Avantgarden. Netzwerke der Moderne im östlichen Europa und in Skandinavien

10.-11. Februar 2023, Freie Universität Berlin: EXC 2020 "Temporal Communities", Berlin: Otto-von-Simson-Straße 15, Raum 00.05 

Der Workshop will Zirkulationswege und Netzwerke der Moderne im östlichen Europa und in Skandinavien erkunden. Die Kernidee ist, dass man das traditionelle Großnarrativ, das die kulturelle Moderne vor allem mit den klassischen westlichen Metropolen wie Wien, Berlin, London oder Paris verbindet, verabschiedet. Der Workshop ist insofern ein Plädoyer für eine nicht hegemonial westlich dominierte, differentielle Neukartierung der wissenskulturellen Landschaft der Moderne in Europa. Erprobt werden soll eine polyzentrische Betrachtung der Modernen in Europa, die zugleich die Wanderungsbewegungen von Akteuren und Konzepten in den Blick nimmt, die zwischen West und Ost oder vom hohen Norden zum Baltikum erfolgten. Vermeintliche Nebenschauplätze werden so zu Zentren, wenn sie den Staffelstab übernehmen, oder erst recht, wenn von ihnen eigene Impulse ausgehen, so etwa ausgehend von Oslo, Stockholm, Kopenhagen, Vilnius, Riga, Tallinn, Königsberg oder Krakau etc. Ziel ist es, den avantgardistischen Entwicklungen in den vermeintlichen Peripherien nachzugehen und zu überprüfen, wie diese Tendenzen miteinander zusammenhängen.

Programm 

Plakat

Workshop: Zwischen Schrecken und Faszination. Strategien des Umgangs mit dem Fremden in deutschen Reiseberichten 

4. November 2022, Collegium Polonicum (Słubice), Raum 102


Was passiert, wenn Reisende Phänomenen begegnen, die sie nicht verstehen? Der Workshop verortet diese Frage im Spannungsfeld von Natur und Kultur und greift dabei auf Aspekte aus Literatur, Philosophie, Kunst, Technik und Naturwissenschaften zurück. Konfrontationen mit dem Fremden können zu Grenzerfahrungen werden, wenn es nicht mit den vertrauten Kategorien eingeordnet und erfasst wird. Das Unfassbare kann sich bei der Begegnung mit ungewöhnlichen Naturerscheinungen, ebenso angesichts erschreckender Praktiken oder unverständlicher Verhaltensweisen einer fremden Kultur zeigen. Es kann Angst und Abwehr auslösen, aber auch über das Erstaunen zu Grenzüberschreitungen führen. Fremdheit wird so zum Stimulans der Imagination, der Kunst und neuer Weltentwürfe. Nicht zuletzt entstanden Theorien des Erhabenen auch als Reaktion auf das Staunen und Schrecken auslösende Inkommensurable und lassen sich daher teilweise als Strategien der ästhetischen und wissenschaftlichen Aneignung des Fremden explizieren.
Ziel des Workshops ist es, anhand von deutschen Reiseberichten exemplarisch zu untersuchen, wann, in welchen Situationen und mit welchen Konsequenzen Differenzen zu anderen Kulturen und Ländern als nicht nachvollziehbar, unüberbrückbar oder sogar als bedrohlich erfahren wurden. Die forschungsleitende Annahme ist dabei, dass es die verstörenden Erfahrungen sind, die tiefgreifende soziale und kulturelle Differenzen erkennen lassen und die zur Entwicklung neuer Formen des Umgangs mit als kategorial fremd erfahrenen Phänomenen führen. 

Programm