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Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2016/2017

LEHRVERANSTALTUNGEN Wintersemester 2016/2017

Chołuj, Bożena: Denkstil, Paradigma, Matrix, Framing wissenschaftstheoretische Begriffe und ihre Kontexte
Seminar: 3/6/9 ECTS
Ramme, Jennifer/ Chołuj, Bożena: Judiths Butler’s performative theory of assemby
Seminar: 3/6/9 ECTS

Chołuj, Bożena / Staśkiewicz, Joanna: Parodie, Hypersimulation oder Subversion? Spiel mit der Geschlechterordnung am Beispiel der (New) Burlesque, Seminar: 3/6/9 ECTS
Chołuj, Bożena: Kolloquium Macht und Differenz

Kolloquium: 6/9 ECTS

BESCHREIBUNGEN der LEHRVERANSTALTUNGEN (WiSe16/17)

Chołuj, Bożena (Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies) 10406
Denkstil, Paradigma, Matrix, Framing – wissenschaftstheoretische Begriffe und ihre Kontexte
Seminar: MASS Gender Studies und Queer Theory // alle MAs: Optionsmodul Transdisziplinäre Kulturwissenschaften, 3/6/9 ECTS
Beschreibung: Denkstil, Paradigma, Matrix und Framing wurden als Begriffe zur Bezeichnung komplexer Zusammenhänge von Denken und Wahrnehmen von AutorInnen des 20. Jhs. geprägt. Die mit ihnen verbundenen theoretischen Ansätze betreffen vor allem Mechanismen und Prozesse, in denen Erkenntnisse, Interpretationen, Deutungen und Wertungen hervorgebracht werden, sowohl in der Wissenschaft, als auch in der Lebenswelt. Im Seminar wenden wir uns nicht der herkömmlichen Erkenntnistheorie zu, sondern analysieren die Funktion dieser Begriffe bei Ludwik Fleck, Thomas Kuhn, Paul Feyerabend, Judith Butler und Elisabeth Wehling. Wir untersuchen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen ihnen, um nachzuprüfen, welche Hilfskonstruktionen diese Begriffe funktionsfähig machen, vor allem in den Kulturwissenschaften. Unter die kritische Lupe nehmen wir die grundlegenden Texte der genannten AutorInnen. Bei der Analyse interessiert uns auch die Frage, ob jene Begriffe uns zum Einheitsdenken animieren oder eher unsere Betrachtungsweise in unterschiedlichen Disziplinen auf neue Aspekte öffnen, ob sie als komplementär fungieren können oder von einer Inkommensurabilität der Theorien zeugen.
Literatur: wird in der ersten Sitzung angegeben

Chołuj, Bożena (Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies) 10407
MA-Kolloquium Macht und Differenz
Kolloquium: MA/Graduiertenstudium, MASS Gender Studies und Queer Theory / Forschungsmodul // MEK, KGMOE, MA Literaturwissenschaft: Forschungsmodul, 6/9 ECTS
Beschreibung: Das Kolloquium richtet sich sowohl an fortgeschrittene Studierende, als auch Masterstudierende und diejenige, die sich in der ersten Phase ihrer Arbeit an Dissertationen befinden. Wenn ihre Forschungsinteressen sich mit den thematischen Verflechtungen von Macht und Differenz verbinden, können sie mit uns ihre Abschlussarbeiten und Forschungsansätze diskutieren. Unter Differenz wird hier nicht nur die geschlechtliche Differenz verstanden, sondern auch nationale, kulturelle, konfessionelle, ethnische, also jede, nach der die Menschen voneinander unterschieden, abgegrenzt werden, durch welche sie sich selbst ausgegrenzt fühlen und durch die sie sich voneinander distanzieren. Auch die Grenzproblematik gehört zu unserem Themenkomplex, wenn diese mit  Differenzen bzw. Differenzierungsprozessen verbunden wird. Macht auszuüben, bedeutet in diesem Zusammenhang: Differenzen unterschiedlicher Provenienz so zu operationalisieren, dass die Menschen verfügbar werden, ihre Kapazitäten zur Disposition stellen und bereit sind, ihre Weltsicht solchen Ordnungslogiken anzupassen, welche durch Machtverhältnisse hervorgebracht werden. Im Kolloquium analysieren wir auf Grund des Materials, welches in die geplanten MA-Arbeiten und Dissertationen einbezogen wird, wann die Differenzen zu Grenzen verdichtet werden, wann sie sich auflösen und wie neue Differenzen entstehen. Im Kolloquium werden Fragmente der Abschlussarbeiten präsentiert und zusammen mit themenspezifischen Texten sowie theoretischen Ansätzen mit methodologischer Unterstützung intensiv diskutiert. Dies geschieht mit dem Ziel, den Schreibenden methodologische und inhaltliche Impulse und Orientierungen für das Verfassen ihrer Arbeiten zugeben. Das Programm des Kolloquiums und die Sekundärliteratur hängen von den Interessenbereichen der Teilnehmenden ab und wird deswegen am Beginn des Semesters erstellt.


Chołuj, Bożena (Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies) 10408
Doktorandenkolloquium
Kolloquium: Graduiertenstudium
Beschreibung: Das Kolloquium ist gedacht für fortgeschrittene Doktoranden und Doktorandinnen und für Mitwirkende an den laufenden Forschungsprojekten des Lehrstuhls, und zwar „Grenzgänge(r) der Wissenschaft“ und „Wissensvermittlung in interkulturellen Studiengängen“. Im Kolloquium werden Teile und Thesen aus Dissertationen schriftlich vorgelegt, präsentiert und Ergebnisse der Forschungsprojekte diskutiert. Alle Gastvorträge, die in diesem Rahmen stattfinden werden, sind öffentlich. Inhaltlich werden sie an einzelne Themen der diskutierten Projekte gebunden.


Ramme, Jennifer / Chołuj, Bożena (Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies) 10439
Judiths Butler’s performative theory of assembly
Seminar: MASS Gender und Queer Studies / Kulturelle Praktiken, Wissensordnungen, ästhetische Formatio
nen // alle MAs: Transdisziplinäre Kulturwissenschaften 3/6/9 ECTS
Beschreibung: This seminar is dedicated to Judith Butler’s latest publication “Notes Toward a Performative Theory of Assembly” and will be held in English. In order to understand Butler’s theoretical base, we start with a session about her concept of performativity and the understanding of politics by Hannah Arendt. The following sessions of the course will be dedicated entirely to Butler’s latest book. We will discuss her performative theory of assembly and concepts such as precarity, appearance, and support using examples, such as social protests, politics on the streets and coalitional politics. The aim of the seminar is not only to discuss Butler’s theory, but also to analyze and visualize modes of appearance. Questions we will address are: What helps us and others to appear? What does Judith Butler mean when she defines precarity as something universal? How can we and others act as political and social subjects and what might be reasons that our social and political participation is limited?

Sprache: English (oder deutsch, wenn von Studierenden gewünscht)

Chołuj, Bożena / Staśkiewicz, Joanna (Professur für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen und Gender Studies) 10405
Parodie, Hypersimulation oder Subversion? Spiel mit der Geschlechterordnung am Beispiel der (New) Burlesque
Seminar, MASS Gender Studies und Queer Theory, 3/6/9 ECTS

Beschreibung: Seit Mitte der 1990er Jahre entstand, angestoßen durch den Film Moulin Rouge, in mehreren Städten (z.B Berlin, Paris, New Orleans, Warschau) eine lebendige Szene der (new)burlesque, die für die Gender Studies ein interessantes Forschungsthema bietet, insbesondere da sich die Performerinnen als Feministinnen bezeichnen und oft Absolventinnen der Gender Studies sind (einige sogar promoviert). Sie betrachten die (new)burlesque als ihren Weg, die heteronormative Geschlechter- und Sexualitätsordnung infrage zu stellen und diese anders zu definieren. Inzwischen entwickelten sich verschiedene neue Formen der (new)burlesque, wie queerlesque, boylesque oder die zurzeit in den USA populäre nerdlesque. Die Frage, ob und inwieweit die (new) burlesque einen Weg zum Empowerment von Frauen bedeutet, ist interessant, wenn man betrachtet, dass z.B. die Performer der boylesque diese nicht als eigenes Empowerment, sondern vielmehr als Kunst sehen. Warum sehen die Performerinnen das Spiel mit der Verführung und der Nutzung von Elementen des heteronormativen Sexappeals, wie hohe Absätze, starkes Make–up und laszive Pin-Up-Posen, als Möglichkeit, die heteronormative Sexualität neu zu konnotieren? Ist die (new)burlesque eine Art symulacra, der Parodie oder der subversiven Wiederholung? Wie steht es mit dem Blick der Anderen – der Zuschauenden und der Konstruktion einer Frau als eines sexuellen Objekts? Diese und weitere Fragen sollen mithilfe der Theorien von Barthes,
Bataille, Butler, Derrida, Baudrillard und Sartre diskutiert werden.