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Wintersemester 2009/10

Wintersemester 2009

 

 

Bożena Chołuj

Übersetzung als Medium der Kommunikation MICS

MA Seminar: MICS (Translation Studies)

Zeit: donnerstags 14.00-16.00

Ort: CP 144

 

Unter einer Übersetzung versteht man meistens einen Text, der von einer Sprache in eine andere übertragen worden ist. In unserem Seminar werden wir Texte jedoch nicht als bloße semantische, sondern als komplexe kulturelle Systeme begreifen und verfolgen, was über das rein Sprachliche hinaus übersetzt worden ist. Wir verfolgen jedoch, was über das rein Sprachliche hinaus übersetzt worden ist. Wir werden auf die Begriffsverwendung, auf Symbole und Bedeutungszusammenhänge achten, die im Vergleich des Ausgangstextes, d.h. des übersetzten Textes, mit dem Zieltext zum Vorschein kommen. Polnische und deutsche Texte werden in erster Linie als Medien der Kommunikation zwischen den Lesenden, konkret der Studierenden, behandelt, die als Leserschaft agieren. Sie sind zugleich auch Träger von Kulturen, die im Übersetzungsakt einer "Übertragung", "Über-Setzung" unterliegen. Dabei wird nach der jeweiligen kulturellen Kompetenz gefragt sein, wenn wir in den Analysen erkunden wollen, wie Äquivalenzen ausgewählt werden, mit welchen Bedeutungen im Ausgangstext sie korrespondieren, und welche kulturelle Kontexte und Traditionen der jeweiligen Kultur bemüht werden, wenn sie im Zieltext erscheinen. Es wird nicht nur nach verschiedenen Konzepten gesucht, mit denen sich diese Erscheinungen erfassen lassen, sondern auch nach Beziehung zwischen diesen Konzepten und demVerständnis der Ausgangs- und Zieltexte.

 

Literatur: Apel, Friedmar, Annette Kopetzky: Literarische Übersetzung. Stuttgart 2003; Bozena Choluj, Ulrich Räther (Hg.): Grenzerfahrung literarischer Übersetzung. Berlin 2007; Karl Dedecius: Vom Übersetzen. Frankfurt am Main 2000; Rainer Kohlmayer, Wolfgang Pöckl (Hg.): Literarisches und mediales Übersetzen. Frankfurt am Main 2004; Doris Bachmann-Medick: Kultur als Text. Göttingen 1996; und D.B-M.: Übersetzung als Repräsentation 1992. Horst Turk u.a. (Hg.): Soziale und theatralische Konventionen als Problem der Dramenübersetzung,Tübingen 1988; ders. u.a. (Hg):Literaturund Theater. Tradition und Konvention als Problem der  Dramenübersetzung, Tübingen 1990.

 

Leistungsnachweis: Referate/ Hausarbeiten

 

 

Bożena Chołuj

Textueller und visueller Umgang mit Differenz (Geschlecht, Nation, Ethnie, Rasse, Religion)

MA Seminar: MICS (Transdisciplinary Gender Studies)

Zeit: donnerstags 11.00-13.00

Ort: CP 144

 

Die Rolle der Differenz ist, wie uns Geschichte und Alltagspraxis lehrt, ambivalent, zum einen deswegen, weil ohne Differenzen kein Dialog möglich wäre, keine Vielfalt von Kulturen. Zum anderen aber tragen sie oftmals zu harten Auseinandersetzungen, unlösbaren Konflikten bei. Auf der einen Seite stellt man Differenzen selbst her, weil man sich von anderen unterscheiden möchte, auf der anderen nivelliert man sie, um eine Gemeinschaft von Gleichen zu bilden. Im Seminar nähern wir uns nicht nur der Differenzforschung, sondern in unseren Text- und Bildanalysen versuchen wir auch jenem ambivalenten Charakter der Differenz nachzugehen. An konkreten Beispielen, in der Analyse von Presseartikeln, literarischen Texten, Werbung und der zeitgenössischen Malerei lässt sich verfolgen, wie Differenzen entstehen, in welcher Funktion sie auftreten, wo sie Dialogfelder öffnen und wo sie diese schließen. Am Ende des Seminars wenden wir uns dem umstrittenen Diversity-Projekt der EU im Kontext der Debatte zur Aufwertung bzw. Nivellierung von Differenzen zu.

 

Literatur: Karl Hörnig, Julia Reuter (Hg.): Doing Culture, Bielefeld 2004; Thomas Luckmann: Lebenswelten und Gesellschaft, Padeborn, München 1980; Max Haller (Hg.): Kultur und Gesellschaft, Frankfurt (Main) 1989; Thomas Knoblauch: Kommunikationskultur, Berlin 1995Jochen Dreher: Zur Unüberwindbarkeit kultureller Differenz, Bielefeld 2006 u.a.

 

Leistungsnachweis: Diskussion/ / Projektvorstellung/Hausarbeiten

 

 

Bożena Chołuj

Einführung in die Kulturwissenschaften (obligatorische Einführungsvorlesung)

BA Vorlesung

Zeit: mittwochs 16.00-18.00

Ort: CP 18

 

Die Vorlesung richtet sich an Studierende des ersten Semesters. Es soll in das Studium der Kulturwissenschaften an der Viadrina einführen. Auf der Basis von einem Satz der Grundlagetexte sollen Fragestellungen, Probleme, Theorieansätze und Konzeptionen des Fachs vorgestellt und diskutiert werden. Ein begleitendes Tutorium dient der Vor- und Nachbereitung der Sitzungen sowie der Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten.

 

Literatur: Hartmut Böhme u.a.: (Hg.): Orientierung Kulturwissenschaft, Reinbek bei Hamburg 200; Klaus. P. Hansen: Kultur und Kulturwissenschaft. Eine Einführung, Tübingen 2003; Heinz-Dieter Kittsteiner (Hg.): Was sind Kulturwissenschaften? 13 Antworten. München 2004. Ein ausführliches Literaturverzeichnis wird zu Beginn des Semesters angegeben.

 

Leistungsnachweis: Kurzreferat/ regelmäßige und aktive Teilnahme/ Abschlußklausur

 

 

Bożena Chołuj

Die zweite deutsche und polnische Frauenbewegung - ein Vergleich

BA Blockseminar: Kulturgeschichte-Vertiefung

Termine:

Do. 29.10: 16.00-20.00 (Vorbesprechung und Einfürhung)

Do.19.11: 16.00-20.00

            Fr. 20.11: 11.00-17.00

 

            Do. 14.01: 16.00-20.00

            Fr.  15.01: 11.00-17.00

 

            Do. 18.02: 16.00-20.00

            Fr.  19.02: 11.00-17.00

 

Ort: CP 144

(bitte um Anmeldung bei Frau Skiba: skiba@euv-frankfurt-o.de)

 

Frauenbewegung ist eine transnationale soziale Bewegung besonderer Art. Sie ist keine Massenbewegung und hat eine recht „holprige“ Geschichte, d.h. sie entwickelt sich so, als müsste sie immer wieder vom Neuen anfangen, als gäbe es keine Tradition der Frauenbewegung. Im Seminar versuchen wir uns diesem Phänomen an zwei konkreten Beispielen zu nähern: der sogenannten zweiten deutschen und der polnischen Frauenbewegung. Im Vergleich von Programmen, Postulaten, Strategien, Organisationsformen und literarischen Texten wollen wir den Besonderheiten dieses sozialen Phänomens auf die Spur kommen. Untersucht werden dabei historische und politische Kontexte in beiden Ländern und ihre Frauen- und Geschlechterpolitiken.

 

Literatur: Uta Gerhard: Atempause, Frankfurt (Main) 1999; Anika Kainz: Polens Andere. Verhandlungen von Geschlecht und Sexualität in Polen nach 1989, Bielefeld 2008, Gesine Fuchs: Die Zivilgesellschaft mitgestalten, Frankfurt (Main) 2003; Verena Stefan: Die Häutungen, Frankfurt (Main) 1975; Katja Kullmann: Generation Ally, Frankfurt (Main) 2002

 

Leistungsnachweis: Referate/ Hausarbeiten

 

 

Bożena Chołuj, Dariusz K. Balejko

"Homoseksualiści domagają się prawa do aborcji!“ - die Sexualpolitik im
hegemonialen Diskurs Polens nach 1989.
Eine Medien- und
Diskursanalyse.

MA Seminar: MICS/MASS/MA KUWI

Zeit: mittwochs 14.00-16.00

Ort: CP 152

 

Der Gegenstand der Diskursanalyse ist der Diskurs, nicht jedoch in seiner herkömmlichen Bedeutung als eine Abhandlung zum konkreten Thema oder eine Diskussion, sondern als ein sozial-historisches Phänomen, als institutionalisierte, geregelte redeweisen, insofern sie an handlungen gekoppelt sind und also machtwirkungen ausüben wie es Jürgen Link definiert. Im Seminar werden wir uns mit dem Begriff des Diskurses selbst auseinander setzen und seine Erscheinungsformen, Funktionsweise und Wirkung auf dem Gebiet der Sexualpolitik analysieren. Die brisanten Themen dieses Feldes: Abtreibung und Homophobie geraten in Polen regelmäßig mit unterschiedlicher Intensität  ins Zentrum des öffentlichen Interesses, insbesondere in den Zeiten der (vermeintlichen) politischen Umbrüche und sorgen hin und wieder für Irritationen im nationalen und internationalen Kontext.

Da jedoch die Verortung der Sexualpolitik im polnischen öffentlichen Diskurs gewiss nicht nur spezifisch polnische Züge trägt, wird im Seminar der historisch-gesellschaftliche Hintergrund deren in Polen, Gesamteuropa und USA untersucht, damit eine solide Basis für die weiterführende Analyse besteht. Aus pragmatischen Gründen bildet die Medienanalyse den Schwerpunkt der Untersuchungen und aus diesem Grund wird im Seminar die Kenntnis der polnischen Sprache vorausgesetzt, damit die zu analysierenden polnischen Texte und sprachliche Besonderheiten verstanden werden können.

 

Literatur:Butler, Judith: Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Frankfurt/M 1997 Foucault, Michel: Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt/M 1994; Graff, Agnieszka: Swiat bez kobiet. Plec w polskim zyciu publicznym, Warszawa 2001; Jäger, Siegfried: Text- und Diskursanalyse. Eine Anleitung zur Analyse politischer Texte, Duisburg 1994; Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung, Duisburg 2001 Koschmal, Walter (Hrsg.): Die Frau in der polnischen Gegenwartskultur, Köln/Weimar/Wien 1996; Link, Jürgen: "Was ist und was bringt Diskurstaktik", in: kultuRRevolution, 2/1983; van Dijk, Teun A. (Hrsg.): Discourse and Communication. New Approaches to the Analysis of Mass Media Discourse and Communication, Berlin [u.a.] 1985

 

Leistungsnachweis: Sitzungsprotokoll/Essay/Referat oder Referat und Seminararbeit

  

 

Bożena Chołuj, Andreas Volk

Ringvorlesung: Zwischen Original und Übersetzung

Termin: alle zwei Wochen, mittwochs 18-20 Uhr

                             

Die Ringvorlesung ist eine offene Veranstaltungsform, die in möglichst breiter Form all diejenigen zu Wort bittet, die im weiten Feld zwischen Original und Übersetzung tätig sind. Die Vorlesung sucht den Dialog zwischen Übersetzungspraxis und -theorie. Sie bietet Raum für übersetzungswissenschaftliche Diskussion, lädt zugleich aber auch Übersetzer ein, spezifische Probleme des Übersetzens zu beleuchten sowie ihr Selbstverständnis als Übersetzer zu reflektieren. Ergänzt wird die Ringvorlesung durch Autoren-, bzw. Übersetzerlesungen sowie die Vorstellung konkreter Übersetzungsinitiativen und deren Protagonisten.

 

 

Susanne Lanwerd

Orientalismus, Religion und Geschlecht

BA Blockseminar: Kulturwissenschaften -Vertiefung

Termine:

Mittwoch, 11.11. bis Freitag, 13.11.2009

Beginn: Mittwoch 11.11.2009, 11 Uhr

            Einschließlich  Ausstellungsbesuch Islamische Bildwelten und Moderne in Berlin

Ort: CP 26

 

In den Medien finden sich täglich alte und neue Bilderpolitiken zum Thema Orientalismus, Religion und Geschlecht. Zugleich begleiten Dichotomisierungen („Islam und Europa“, „Wir und die anderen“ etc.) die öffentlichen Diskussionen der Weltpolitik. In meinem Seminar werden zunächst die Traditionslinien dieser Muster in den Blick genommen. Die De­kon­­struk­tion der Bilder, die wir vom Orient im Kopf haben – Odaliske, gewalttätiger Des­pot, Ha­rem etc. – steht hier im Vordergrund. Vor dem Hintergrund dieser Analyen diskutieren wir an­­schliessend „Bilder der Orients“ in aktueller Pressefotografie und künstlerischen Pro­duk­tio­nen.

 

Literatur: Fatima Mernissi Harem. Westliche Phantasien - östliche Wirklichkeit, 2000.

 

Leistungsnachweis: Referate

 


Renate Schmidgall

Übersetzung aus dem Polnischen ins Deutsche (für deutsche MuttersprachlerInnen)

MA Praxisseminar: MICS (Translation Studies)

Zeit: Blockseminar (jeweils freitags nachmittags und samstags)

Termine:

            Fr. 30.10.: 16.00 – 18.00

            Sa 31.10.: 10.00 – 16.00

            Fr. 27.11.: 16.00 – 18.00

            Sa. 28.11.: 10.00 – 16.00

            Weitere zwei Termine im Januar 2010 werden im Seminar bekannt gegeben.    

Ort: CP 144

 

Unter Anleitung der diesjährigen Karl-Dedecius-Preisträger Renate Schmidgall und Ryszard Wojnakowski werden die Seminarteilnehmer an ausgewählten literarischen und geisteswissenschaftlichen Texten in die Werkstatt des Übersetzers und dessen Handwerk eingeführt. Anhand der von den Teilnehmern angefertigten Übertragungen werden die beim Übersetzen sich immer neu stellenden Fragen diskutiert: Wie viel Treue zum Original ist unbedingt notwendig, wie viel Freiheit darf sich der Übersetzer erlauben? Wem gegenüber steht der Übersetzer vorrangig in der Pflicht? Dem Autor des Originals oder im Zweifelsfalle doch eher dem Leser in der Zielsprache? Soll das Original in der Übersetzung durchscheinen oder soll eine Übersetzung möglichst nicht als solche kenntlich sein, der Übersetzer unsichtbar sein?

In der Auseinandersetzung mit dem eigenen übersetzten Text soll der kritische Blick auf den selbst „geschriebenen“ Text geschärft werden, um die zum Redigieren der eigenen Übersetzung nötige Distanz zu entwickeln. Die Vielzahl alternativer Übersetzungen ein und desselben Textes wiederum zeigt den Teilnehmern ganz konkret, dass Übersetzung nicht die Suche nach der einen idealen Übersetzung ist, sondern immer eine von vielen möglichen Annäherungen an das Ideal ist.

Die beiden Praxisseminare arbeiten sowohl getrennt als auch in deutsch-polnischen Tandems, in denen der deutsche Muttersprachler die Übersetzung aus dem Deutschen verifiziert und umgekehrt. Die besten Ergebnisse der Praxisseminare werden in einem Reader veröffentlicht.

 

 

Joanna Staśkiewicz

Der Katholizismus und die Frauenfrage in Polen und Deutschland

BA Blockseminar: Kulturgeschichte - Vertiefung

Termine:

            Fr. 16.10. (18.00 – 20.00 Uhr) -  Einführung;

            Fr. 30.10. (17.00 -20.00 Uhr) und Sa. 31.10. (11.00 -16.00 Uhr) ;

            Fr. 13.11. (17.00 – 20.00 Uhr) und Sa. 14.11. (11.00 -16.00 Uhr) ;

            Fr. 27.11. (17.00 -20.00 Uhr) und Sa. 28.11. (11.00 -16.00 Uhr) ;

            Fr. 11.12. (17.00 -20.00 Uhr) und Sa. 12.12. (11.00 -14.00 Uhr)

Ort: CP 26

 

Laut Ida Raming, der 2002 zur Priesterin geweihten und daraufhin von Kardinal Ratzinger exkommunizierten deutschen Theologin, sei die katholische Kirche eine Männerkirche, weil Männer die Inhaber beinahe sämtlicher Ämter sind und auch das männliche Gottesbild des Vaters und Herren diese Machtverhältnisse zu legitimieren scheine. Die zusammen mit der katholischen fortschreitende westliche Frauenbewegung, sowie wachsende Austritte von Frauen aus der Kirche setzten sie unter Druck, ihre Politik den Frauen gegenüber zu ändern. In diesem Blockseminar wird der Einfluss des Katholizismus und der Institution Kirche auf die Frauenfrage diskutiert. Dabei wird ein Vergleich zwischen Deutschland und Polen unternommen: Warum entstand in Deutschland eine katholische Frauenbewegung, die in Polen bis heute fehlt? Mittels deutscher und polnischer Texte wird untersucht, welche Frauenbilder die katholische Kirche in die Gesellschaften beider Länder trägt. Inwiefern beeinflusste die katholische Kirche politische Debatten, wie z.B. die über die Abtreibungsgesetzgebung? Welche Handlungsmöglichkeiten innerhalb der Kirche stehen katholischen Frauen in Deutschland und Polen zur Verfügung?

 

Literatur: Gisela Muschiol (Hg.): Katholikinnen und Moderne. Katholische Frauenbewegung zwischen Tradition und Emanzipation. Münster 2003; Wolfgang Beinert (Hg.): Frauenbefreiung und Kirche. Darstellung – Analyse – Dokumentation. Regensburg 1987; Irmtraud Götz von Olenhusen (Hg.): Frauen unter dem Patriarchat der Kirchen. Katholikinnen und Protestantinnen im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart-Köln-Berlin 1995; Elżbieta Adamiak/Małgorzata Chrząstowska (Hg.): Godzina kobiet? Recepcja nauczania Kościoła Rzymskokatolickiego o kobietach w Polsce w latach 1978-2005. Poznań 2008; Elżbieta Adamiak: Milcząca obecność. O roli kobiety w Kościele. Warszawa 1999, u.a.

 

Leistungsnachweis:Hausarbeit, Referat

 

 

Ryszard Wojnakowski

Übersetzungen aus dem Deutschen ins Polnische (für polnische MuttersprachlerInnen)

MA Praxisseminar: MICS (Translation Studies)

Zeit: Blockseminar (jeweils freitags nachmittags und samstags)

Termine:

            Fr. 30.10.: 16.00 – 18.00

            Sa 31.10.: 10.00 – 16.00

            Fr. 27.11.: 16.00 – 18.00

            Sa. 28.11.: 10.00 – 16.00

            Weitere zwei Termine im Januar 2010 werden im Seminar bekannt gegeben.    

Ort: CP 152

 

Unter Anleitung der diesjährigen Karl-Dedecius-Preisträger Renate Schmidgall und Ryszard Wojnakowski werden die Seminarteilnehmer an ausgewählten literarischen und geisteswissenschaftlichen Texten in die Werkstatt des Übersetzers und dessen Handwerk eingeführt. Anhand der von den Teilnehmern angefertigten Übertragungen werden die beim Übersetzen sich immer neu stellenden Fragen diskutiert: Wie viel Treue zum Original ist unbedingt notwendig, wie viel Freiheit darf sich der Übersetzer erlauben? Wem gegenüber steht der Übersetzer vorrangig in der Pflicht? Dem Autor des Originals oder im Zweifelsfalle doch eher dem Leser in der Zielsprache? Soll das Original in der Übersetzung durchscheinen oder soll eine Übersetzung möglichst nicht als solche kenntlich sein, der Übersetzer unsichtbar sein?

In der Auseinandersetzung mit dem eigenen übersetzten Text soll der kritische Blick auf den selbst „geschriebenen“ Text geschärft werden, um die zum Redigieren der eigenen Übersetzung nötige Distanz zu entwickeln. Die Vielzahl alternativer Übersetzungen ein und desselben Textes wiederum zeigt den Teilnehmern ganz konkret, dass Übersetzung nicht die Suche nach der einen idealen Übersetzung ist, sondern immer eine von vielen möglichen Annäherungen an das Ideal ist.

Die beiden Praxisseminare arbeiten sowohl getrennt als auch in deutsch-polnischen Tandems, in denen der deutsche Muttersprachler die Übersetzung aus dem Deutschen verifiziert und umgekehrt. Die besten Ergebnisse der Praxisseminare werden in einem Reader veröffentlicht.

 

 

Jan Zgrzywa

Übersetzungsanalyse an dem Beispiel der Prosa von Olga Tokarczuk

MA Seminar: MICS (Translation Studies)

Zeit: donnerstags, 11.00 -13.00

Ort: CP

 

Das Seminar soll eine Gelegenheit geben, Probleme und Nuancen der Translation am Beispiel vor allem literarischer Texte zu beobachten und zu bearbeiten. Durch Vergleich des Originaltextes mit seiner Übersetzungsversion wird einerseits mit konkreten Entscheidungen des Übersetzers kritisch umgegangen und andererseits sollen andere Lösungen vorgeschlagen werden. Der Seminartitel weist auf die Prosa von Olga Tokarczuk, aber zeitgenössische deutsche Poesie und Werbetexte sind auch vorgesehen. Die Metapher als besondere Herausforderung für Übersetzer ist der Schwerpunkt der Analyse. Alle, die Aspekte der Werkstatt des Übersetzers kennenlernen möchten, die sich für Psycho- und Soziolinguistik interessieren sowie polnisch und deutsch sprechen, sind sehr herzlich eingeladen.      

 

Leistungsnachweis: aktive Teilnahme am Seminar/ kurze Essays/ Seminararbeit