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Gender Cyborg Training

GenderCyborgTraining

 

Gender ist ein Begriff, der vielfältig in diversen wissenschaftlichen Disziplinen verwendet wird. Dies passiert nicht zwingend vor demselben Erkenntnishorizont. Während die Sozialwissenschaften gerne von Gender als einem sozialen Geschlecht ausgehen, das sich von einem biologischen Geschlecht unterscheiden würde, bildet dieser Begriff in den Literaturwissenschaften vor allem eine Analysekategorie, um die Narrationsstrukturen, textuelle Strategien, oder biografische Motivationen zu ordnen. In dem dominanten gesellschaftlichen Diskurs also im Alltag vieler Menschen wird Gender mit Frausein, Homosexuellsein oder EU-Bürokratie (durch Gender Mainstreaming) kontrovers assoziert. An den Schnittstellen dieser Bereiche, die heutzutage in der Forschung, Politik und im gesellschaftlichen Leben unvermeidlich sind, entstehen die kulturwissenschaftlichen und philosphischen Debatten, die Gender als ein Ordnungsprinzip, als Namen für eine strategische Situation in der Gesellschaft und als einen Anlass über unser Wissen und unsere Erkenntnisse nachzudenken beleuchten.

Ein GenderCyborgTraining als prozessorientierte Lehr- und Lernform will sich mit den oben genannten Facetten des Gender befassen und dies auf den unterschiedlichen Ebenen „unseres” Wissens zwischen abstrakten theoretischen Konstruktionen bis zu den biografischen Realitäten erforschen und integrieren. Kein Denkstil, kein Wissensvorrat, kein Zugang hat eine hierarchisch gesicherte Position im Rahmen unseres Trainings. Vielmehr wollen wir unser Denken in der Vielschichtigkeit seiner Entstehungsgeschichte aufmerksam, kritisch, bewusst verfolgen. Gender als  Bezeichnung einer der mächtigsten Regulierungen in unserem Leben ist hervorragend geeignet um in dieser Analyse eine zentrale Position einzunehmen. Das bedeutet aber nicht, dass wir es uns erlauben können die sog. Intersektionalität, d.h. die Verschränkung aller Geschlechter mit anderen Faktoren, wie Religion, Nation, Alter, Essgewohnheit oder Einkommensstruktur u.v.m. ausser Acht zu lassen. Wir wollen gemeinsam die Gesamtheit unseres Wissens fragmentieren und Fragmente zusammensetzen. Wir wollen zu Cyborgs werden, die ihre Funktionsvoraussetzungen und „kulturelle Prothesen” anschauen. 

Die Arbeit im Training basiert auf Austausch, freiwilliger Kooperation und gemeinsamem Aufbau eines reflektierten Wissensstandes. Und wir wollen gemeinsam eine produktive, angenehme und erkenntnisreiche Zeit verbringen.

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme und Eure Beiträge,

Anna Kasten & Darek K Balejk & Nele Nana Kahlau

Plakat zur Veranstaltung

Termine:

13.12.2013, 11-17 Uhr

14.12.2013, 11-17 Uhr

Raum:

Collegium Polonicum (vorauss. Raum CP 144)

Die Räumlichkeiten sind für Personen mit unterschiedlichen Mobilitätsvoraussetzungen geeignet (Fahrstuhl, Toiletten auf jeder Etage, Wickelräume, Kantine sind vorhanden, die Mitarbeiter*innen des CP sprechen Deutsch, zwischen Collegium Polonicum und Frankfurter Hauptbahnhof verkehrt stündlich eine direkte Busverbindung). Für eventuelle Betreuung der Familienangehörigen steht die Familienbeauftragte gerne mit Unterstützung zur Verfügung (familienbeauftragte@europa-uni.de).

Zur guten Planung wird um Anmeldung bis 10.12.2013 gebeten.

Kontakt: Darek K. Balejko (balejko@europa-uni.de)