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Gastvortrag an der Europa-Universität Viadrina

Prof. Dr. h.c. mult. Ágnes Heller (Budapest/New York)

„Achtung, Europa!“

 

am 10. April um 18 Uhr im Senatssaal, Raum 109, Hauptgebäude.

Begrüßung: Prof. Dr. Julia von Blumenthal, Präsidentin der EUV.

Mit Prof. Dr. Ágnes Heller kommt eine der bedeutendsten Denkerinnen unserer Zeit an die Europa-Universität.

In ihrem durch zahlreiche Auszeichnungen anerkannten Oeuvre hat sich Ágnes Heller sowohl dem Dialog mit den klassischen Philosophen wie den großen Herausforderungen der Gegenwart gewidmet. Dazu gehören ihre frühen Revisionen des marxistischen Denkens anhand des Bedürfnisbegriffs genauso wie ihre Pionierarbeiten über die Rolle von Alltagspraktiken in der Geschichte, ihre Schriften zu Biopolitik und Moderne, ihre späteren Untersuchungen zu Witz und Humor, sowie ihre Theorie der Gefühle.

Merkmal ihrer Philosophie ist der Versuch, die Komplexität der Prozesse des permanenten kulturellen und politischen Wandels zutage zu fördern. Das Zusammendenken von politischer Sphäre und der Lebenspraxis des Individuums und seinen Bedürfnissen stellen bei Ágnes Heller eine Grundlage zum kritischen Nachdenken nicht nur über Ungarn dar, sondern auch über die westlichen Gesellschaften, die Europäische Union und über die emanzipatorischen Bewegungen in Europa.

Ágnes Hellers Leben und Denken sind von der brutalen politischen Praxis der Totalitarismen des 20. Jh. geprägt. Sie bleibt bis heute eine Verfechterin des politischen Engagements für die liberale Demokratie, die sie als einen ständigen politischen Prozess versteht.  

Kurz vor ihrem 90. Geburtstag kommt die einstige Mitarbeiterin Georg Lukács und Nachfolgerin von Hannah Arendt an der New Yorker New School for Social Research nach Frankfurt (Oder).

Als radikale Kritikerin der Regierung Orbán sowie der antidemokratischen Politiken der EU warnt Ágnes Heller in ihrem Vortrag vor ethnischem Nationalismus als Bedrohung für die Europäische Union.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

 

Die Veranstaltung kann auch unter folgender Adresse live verfolgt werden: https://mportal.europa-uni.de/livestream/IFES-Livestream/21