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Internationalität und Wissensvermittlung - Konferenz (2015)

Die vom Lehrstuhl für Deutsch-Polnische Kultur- und Literaturbeziehungen sowie Gender Studies in Kooperation mit der Adam-Mickiewicz-Universität Posen organisierte Konferenz

Interkulturalität und Wissensvermittlung in der Germanistik und anderen interkulturellen Studiengängen

fand im Februar 2015 am Collegium Polonicum in Słubice statt. Sie wurde von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung gefördert.

Die zentrale Frage der Konferenz „Ist es möglich, über Kulturen zu sprechen und zu forschen, ohne Stereotype zu reproduzieren?“ wurde in den Beiträgen sehr differenziert aufgegriffen und intensiv diskutiert, zunächst im Bereich der Fremdsprachenvermittlung. Die interkulturelle Germanistik hat als Disziplin ihren Ursprung im Unterricht Deutsch als Fremdsprache in der Auslandsgermanistik. Dort wurden zum ersten Mal die kulturellen Differenzen aufgegriffen und untersucht. So auch bei der Konferenz. Zu diesem Themenblock wurden Erfahrungen von Expert*innen aus Deutschland und aus Polen, die Erkenntnisse aus der Interkulturalitätsforschung in der Sprachvermittlungsarbeit für Wirtschaft, Diplomatie sowie in der akademischen Lehre anwenden. Eine weitere Vermittlungs- und zugleich Untersuchungsplattform für wechselseitige Beziehung von Kulturen, Ideen und Diskursen im akademischen Umfeld stellt die Literatur und Literaturwissenschaft dar. Zu diesem Themenblock gab es mehrere Vorträge, die sowohl laufende Seminarprojekte vorstellten, als auch Vermittlungskonzepte für fremd- und inlandsphilologische Seminare diskutierten. Zur Sprache kamen darüber hinaus Überlegungen zur Transkulturalität und Implementierung der Erkenntnisse aus der Hochschulforschung an die Schulen. Dozierende und Studierende, die in bi- und multikulturellen Seminargruppen in Deutschland, Frankreich, Italien und Polen mit unterschiedlichen akademischen Kulturen konfrontiert werden, arbeiten und studieren, kamen hier zu Wort. Sie haben ihre Erfahrungen mit Differenzen nicht nur in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, sondern auch in Konfliktbewältigung und bei Erweiterung kultureller Horizonte analytisch geschildert. Es wurden auch viele kritische Punkte angesprochen, die meistens bei der administrativen Umsetzung der internationalen gemeinsamen Studiengänge auftreten. Die lebhaften Reaktionen aus dem Publikum belegten, dass diese Erfahrungen zwar allgemein bekannt, aber nur selten aufgegriffen und öffentlich diskutiert werden. In dieser Hinsicht wurde unsere Tagung als besonders innovativ und produktiv eingeschätzt, was die Planung gemeinsamer Initiativen in der Abschlussdiskussion bestätigte.

Insgesamt war das eine Tagung, die als ein großer Erfolg zu bezeichnen ist, mit dem wir als Organisatorinnen nicht gerechnet haben. Ihre konkreten Ergebnisse sind: das neue Netzwerk für interkulturelle Wissensvermittlung an den Hochschulen (akademisches Weimarer Dreieck als Kern, erweitert durch Italien und andere Länder, federführend Viadrina, Lehrstuhl für Deutsch-Polnische Literatur- und Kulturbeziehungen und Gender Studies), Vorbereitung einer Internetpublikation und ein Forschungskolleg.

Konferenzprogramm

 

Tagung2015_gruppenfoto_www ©Foto: Jennifer Ramme