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Forschungsprojekte am Lehrstuhl

Logokl ©Bilder Verlagsbesitz

Das Gedächtnis an die Shoah in der polnischen und deutschsprachigen Literatur von Autorinnen und Autoren der zweiten und dritten Post-Shoah-Generation

Verbundprojekt der Katholischen Universität Lublin
in Kooperation mit dem Lehrstuhl und dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, gefördert durch die Deutsch-polnische Wissenschaftsstifung (DPWS)

Projektzeitraum 2016-18
Beschreibung Zeitgenössische Schriftstellerinnen und Schriftsteller – sowohl in Polen als auch in Deutschland –, die der zweiten und dritten Nachkriegsgeneration angehören, verfügen über keine eigenen Erinnerungen, nicht desto trotz sind sie darum bemüht, das Gedächtnis an die Shoah selbständig zu vermitteln und zu gestalten. Diese Autorinnen und Autoren kennen die tragischen Ereignisse auf vermittelte Weise über andere Kulturtexte wie etwa Schreibzeugnisse, Erzählungen der Zeitzeugen, Fotographien, Dokumentarfilme etc., in denen Authentizitätsanspruch und Faktentreue eine vorrangige Rolle spielten. Die in beiden Ländern nach 2000 publizierten Texte (wie z. B. von Piotr Paziński, Katja Pertowskaja, Maxim Biller, Igor Ostachowicz, Marcin Szczygielski, David Safier, Piotr Szewc, Barbara Honigmann u.a.) setzen zum Teil die überlieferten Formen und Modalitäten fort, andererseits unterliegen ihre narrative Strategien und ihre Ästhetik einem spezifischen Wandel.

Das von der deutsch-polnischen Wissenschaftsstiftung (DPWS) geförderte Forschungsprojekt betrachtet diesen literarischen Wandel als Symptom der sich gegenwärtig in Polen und in Deutschland vollziehenden gesellschaftlich-kulturellen Veränderungen. In Anlehnung an die in den literaturwissenschaftlichen Diskurs eingebetteten Kategorien – Rekonstruktion, Transfiguration, Subversion und Empathisierung – werden in der polnisch-deutschen Forschergruppe komparatistische Analysen von ausgewählten deutschsprachigen und polnischen Prosatexten erarbeitet, wobei diese Texte als Ausgangspunkte für weitergreifende Untersuchungen zu Ähnlichkeiten und Differenzen der Shoah-Verhandlung in polnischer und deutscher Gegenwart betrachtet werden sollen.

Die Forschergruppe besteht aus WissenschaftlerInnen der Katholischen Universität Lublin und der Europa-Universität Viadrina. Im Rahmen des Projekts sind ingesamt acht internationale Seminare geplant.

Projektteam Prof. Dr. Irmela von der Lühe (deutsche Projektleiterin)
Prof. Dr. Kerstin Schoor
Dr. Andree Michaelis

Prof. Dr. habil. Sławomir J. Żurek (polnischer Projektleiter)
Dr. hab. Małgorzata Dubrowska
Dr. hab. Barbara Klonowska
Dr. hab. Anna Rutka
Dr. Agnieszka Karczewska
Dr. Piotr Kalwiński
Mgr. Malwina Fendrych
Mgr. Agnieszka Kasperek
Mgr. Agnieszka Żmuda