Seminar von Andree Michaelis-König
Dozent | Typ | Veranstaltung | Zeit | Ort |
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Andree Michaelis | MA | "Ich will verstehen" – Hannah Arendt, eine Denkerin in finsteren Zeiten Seminar: KGMOE: Menschen - Artefakte - Visionen // MAL: Literaturtheorie als Kulturtheorie / Philosophie und Literatur: Wechselwirkungen / Vergleichende Literaturgeschichte: Übersetzung - Verflechtung - Transkulturalität // MASS: Kulturelle Praktiken, Wissensordnungen, ästhetische Formationen // MEK: Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen, Künste |
Mo., 11-13 Uhr,
Beginn: 08.04.2019 |
AM 205 |
"Menschen in finsteren Zeiten" lautet der Titel eines Bandes von Hannah Arendt, in dem sie sich unterschiedlichen Persönlichkeiten widmet, deren Leben von den „finsteren“ Jahren der NS-Herrschaft in Deutschland ebenso geprägt wurde wie ihr eigenes. Viele dieser „Persönlichkeitsprofile“ sind nicht nur hellsichtige Auseinandersetzungen mit den jeweiligen AutorInnen und ihren Werken. Die Texte lassen sich zugleich als Etappen der intellektuellen Entwicklung Arendts selbst lesen – etwa, wenn sie Walter Benjamin attestiert, er habe es vermocht, „dichterisch zu denken“: Eben dies charakterisiert nicht minder ihr eigenes Schaffen. Der vielfach wiederholte Grundsatz: „Ich will verstehen!“ zeichnet das Werk einer Intellektuellen aus, die sich den brennenden Fragen ihrer Epoche rückhaltlos gestellt hat, ohne sich dabei von Moden beeinflussen oder – wie der Skandal um ihr Buch "Eichmann in Jerusalem" 1961 schmerzlich illustrierte – von Tabus zurückhalten zu lassen. Worauf sich das Denken Hannah Arendts gründete, auf welche Einflüsse und Begriffe es zurückgeht und welchen Stellenwert bei all dem die Literatur einnahm, sind die leitenden Fragen des Seminars. Dazu lesen wir eine Reihe von Schlüsseltexten – von der frühen Arbeit zu Rahel Levin Varnhagen über einige Aufsätze aus "Menschen in finsteren Zeiten" bis hin zum "Eichmann"-Buch und "Vita Activa". Auch Arendts Position zwischen den Sprachen Deutsch und Englisch, d.h. die zum Teil stark differierenden Fassungen einiger ihrer ‚übersetzten’ Texte, soll dabei Berücksichtigung finden. Das Seminar bietet auf diesem Wege Gelegenheit, das Denken und Schaffen Arendts von seinen Gründen her zu erschließen. Literatur: Arendt, Hannah: Menschen in finsteren Zeiten, München, Zürich: Piper, 1989. Heuer, Wolfgang u.a. (Hg.): Arendt- Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart: Metzler, 2011. |
Alle Unterlagen zu diesem Seminar finden Sie ab Anfang April im LMS "Moodle". Das Zugangswort erfragen Sie bitte bei Ihrem Dozenten unter michaelis@europa-uni.de |