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Kerstin Schoor: Ringvorlesung

DozentTypVeranstaltungZeitOrt
Kerstin Schoor / Doris Maja Krüger BA/
MA
Gebrochene Traditionen? Jüdische Literatur, Philosophie und Musik im NS-Deutschland

Ringvorlesung: BA Kuwi: Literatur-/Kulturgeschichte-/Kulturwissenschaft-Vertiefung; MAL: Forschungsmodul; MAL: Modul Vergl. Literaturgeschichte (Track W3), Philosophie und Literatur: Wechselwirkungen; MASS/MES: Kulturelle Praktiken, Wissensordnungen und ästhetische Formationen, Politik und Kultur; MES: Kultur, Geschichte & Gesellschaft in Europa; MEK: Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen Künste; alle MAs: Optionsmodul: Transdisziplinäre Kulturwissenschaften; MA Antisemitismusforschung: Literatur und Antisemitismus, Kooperationsmodul mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin

Die gesamte Ringvorlesung wird auch online übertragen:
Zoom-Link, Meeting-ID: 654 0820 8921, Passwort: 278021
und wird auch später noch bei Youtube: Selma Stern Zentrum sehbar sein
Do, 18-20 Uhr

Beginn: 09.11.2021

Online/ Präsenz
HU Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin
HS 2094

am 27.01.2022: HS 2002
(UL6)

Die Ringvorlesung, die von einer gleichnamigen interdisziplinären Konferenz zum 9. November 2021 in Frankfurt (Oder) eröffnet wird und die im WS 2021/22 in Berlin am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg stattfindet, widmet sich in der Zusammenarbeit dreier disziplinärer Teilbereiche, der Literatur, Philosophie und Musik, einer Darstellung kultureller und künstlerisch-ästhetischer Traditionsbezüge im kulturellen Leben deutscher Juden der 1930er und frühen 1940er Jahre im NS-Deutschland. Forciert durch die politische Zensur, Ausgrenzung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden im NS-Deutschland, waren die damaligen Entwicklungen in Literatur, Philosophie und Musik stärker als in anderen Zeiten geprägt durch eine (kritische) Reflexion überkommener künstlerisch-ästhetischer wie kultureller und religiöser Traditionen und – damit einhergehend – darin erkennbarer (Neu-)Bestimmungen intellektueller und künstlerisch-ästhetischer Positionen ihrer damaligen Akteure. Die in den Beiträgen der Ringvorlesung zentral gestellte Frage nach Gebrochenen Traditionen? wird für SchriftstellerInnen, Intellektuelle und MusikerInnen jüdischer Herkunft in diesen Jahren geradezu zur Gretchenfrage künstlerisch-ästhetischer Positionsbildungen wie erkennbarer Bemühungen um kollektive Selbstverständigung in und zu einem rassistischen und antisemitischen System, das sie sukzessive aus dem öffentlichen Leben in Deutschland ausgrenzte und verfolgte. Sie zeigt zudem die Geschichte von Juden und Nicht-Juden in Deutschland als eine „vielfältige, langfristige, wechselhafte und fragile gemeinsame ‚Beziehungsgeschichte‘“, deren jüdische Akteure „als Träger einer bedeutenden eigenen Kultur und Mitgestalter gemeinsamer deutscher Geschichte erscheinen“ (Schulz-Hardt 2011), einer Beziehungsgeschichte, deren viel diskutierte, reale Beschaffenheit sich hier gerade in der Katastrophe erweist.

Literatur: Kerstin Schoor: The Crisis of Enlightenment: Cultural and Literary Discourses on Traditions of German Culture within Jewish Cultural Circles in National Socialist Germany, in: The Leo Baeck Institute Year Book London, Volume 65, Issue 1, 2020, Pages 145–164. Online hier.

Leistungsnachweis: BA: Vorlesungsprotokolle/Essay; MA: Thesenpapiere/Hausarbeit

Hinweis: Die Ringvorlesung kann sowohl in Präsenz als auch online besucht werden. Um Anmeldung über Moodle wird gebeten. Dort werden Sie auch den Plan der Ringvorlesung sowie vorbereitende Hinweise kurz vor Semesterbeginn finden. Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Geschichte der jüdischen Musik der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar (Prof. Dr. Jascha Nemtsov) und dem Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart an der Goethe Universität Frankfurt/Main (Prof. Dr. Christian Wiese) durchgeführt. Sie kann daher auch von Studierenden dieser beiden Universitäten ebenso wie von Studierenden der Universität Potsdam (Jüdische Studien) besucht werden. Die genauen Modalitäten erfragen Sie bitte an Ihrer Hochschule. Die Ringvorlesung ist zudem im Rahmen des gemeinsamen Mastermoduls „Literarische Repräsentationen von Selbstbehauptung und Verfolgung“ für Studierende des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin geöffnet.

Die Leistungsnachweise im Bachelor werden von Frau Krüger, die im Master von Frau Prof. Schoor abgenommen

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