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Malte Spitz

Im Rahmen meiner Forschung beschäftige ich mich im Besonderen mit der deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte sowie der Autobiographik und Werkgeschichte jüdischer Autorinnen und Autoren im 19. und 20. Jahrhundert. Neuere Ansätze einer literaturwissenschaftlichen Verflechtungsgeschichte der europäischen Literaturen sowie Fragestellungen der Inter- und Transkulturalität interessieren mich genauso wie die Geschichte der Kritischen Theorie und ihrer Wirkung.

In meinem aktuellen Forschungsprojekt als Doktorand am Lehrstuhl sowie am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg beschäftige ich mich seit September 2018 in meiner Dissertation im Rahmen der Forschungsgruppe „Literarische Praktiken der Verflechtung: Jüdisches Schreiben in der europäischen Diaspora (19. und 20. Jahrhundert)“ unter Leitung von Postdoc Dr. Andree Michaelis-König im Forschungsbereich „Diaspora – Migration – Transnationalität“ mit Aspekten und Konstellationen eines Schreibens in der Diaspora, die ich anhand des Werks und Wirkens des Prager Schriftstellers und Musikers Hermann Grab untersuche.

Meine Dissertation fokussiert in einer Fallstudie zu Hermann Grab gezielt Praktiken jüdischen Schreibens, die nicht ausschließlich auf einzelne national-europäische Zugehörigkeiten und Poetiken zurückzuführen, sondern als widersprüchliche Komplexe zu beschreiben sind. Ausgehend von Überlegungen zu Aspekten jüdischer Existenz in der Diaspora, die insbesondere in Mittel- und Osteuropa auch durch kulturelle Mehrfachprägungen beschrieben sind, soll Grab in seinem Schaffen in Prag, Wien, Heidelberg und New York als ein Schriftsteller betrachtet werden, dessen Wirken von jüdischen sowie nichtjüdischen, von deutschen, tschechischen und österreichischen Lebenswirklichkeiten bestimmt war.