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Ethnoliterarische Moderne

 
Dozent Typ Veranstaltung Zeit Ort
Annette Werberger MA Ethnoliterarische Moderne Mi 11.15-12.45 GD 06

Ethnoliterarische Texte sind das Resultat von asymmetrischem Kulturkontakt in der Moderne. Sie zeugen von Begegnungen zwischen Kulturen, in denen eine Seite als marginal, peripher, magisch, technisch unterlegen oder subaltern konzipiert wird. Es geht also um die Repräsentation von heterogenen Beziehungen zwischen Kulturen, die in der europäischen Literatur breiten Raum einnahm, weil sie Teil des Modernisierungsprojekts war.

Der Begriff “Ethnoliterarische Moderne“ versucht literarische Motive, narrative Strategien und Formen des Erzählens kritisch in den Fokus der Analyse zu setzen, die durch die Ausgrenzung von oraler Literatur, durch „Folklore“ und durch bestimmte Übersetzungsprozesse primitivisiert wurden. Die Vorlesung unternimmt den Versuch einer nachträglichen Symmetrisierung und Spiegelung dieser literarischen Repräsentationswiese.

Wir beginnen mit Reiseliteratur aus dem späten 18. Jahrhundert, schreiten durch das lange 19. Jahrhundert und enden mit Texten aus den 1950er Jahren.

Literaturhinweis:

Bauman, Richard/Briggs, Charles L., Voices of Modernity. Language Ideologies and the Politics of Inequality, Cambridge 2003.