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Erzählungen von Liebe in der Literatur 1850-1950

 
Dozent Typ Veranstaltung Zeit Ort
Judith Coffey / Rafael Balling BA Erzählungen von Liebe in der Literatur 1850-1950 Block  

Die Liebe ist eines der zentralen Themen der Literatur. Doch was macht eine Liebesgeschichte aus? Welche verschiedenen Traditionen und Formen gibt es, in der Literatur von Liebe zu erzählen? Das Seminar wirft einen vergleichenden Blick auf Liebesgeschichten des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der jüdischen Literatur. Die analysierten Romane und Erzählungen werden in ihrem jeweiligen historischen und kulturellen Kontext verortet. Damit wird auch deutlich, dass die Liebe selbst nicht immer die gleiche Form annimmt, und dass es darin immer auch um eine Verhandlung von Geschlechter- und Klassenhierarchien sowie jüdischer Identität geht. In zwei thematischen Blöcken werden im Seminar einerseits eine Reihe stark kanonisierter Romane des 19. Jahrhunderts betrachtet, die heute geradezu paradigmatisch für die Liebesgeschichte stehen und deren titelgebende Heldinnen in Verfilmungen und Adaptionen weiterleben:

Charlotte Bronte: Jane Eyre (1947), Gustave Flaubert: Madame Bovary (1857), Lew Tolstoi: Anna Karenina (1877/78), Theodor Fontane: Effi Briest (1895). Andererseits untersuchen wir eine Reihe jiddischer und deutsch-jüdischer Erzählungen, Novellen und Romane des beginnenden 20. Jahrhunderts auf ihre Thematisierung der Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit, jüdische Liebesgeschichte zu erzählen. Zu den analysierten Autorinnen gehören Arthur Schnitzler, Scholem Aleichem, Dovid Bergelson, Scholem Asch, Hersch Dovid Nomberg, Esther Kreitman und andere.

Literatur: Eva Illouz: Consuming the Romantic Utopia. Love and the Cultural Contradictions of Capitalism. Berkeley 1997. --- Angelika Glau: Jüdisches Selbstverständnis im Wandel. Jiddische Literatur zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Wiesbaden 1999. --- Ken Frieden: Classic Yiddish Fiction. Abramovitsh, Sholem Aleichem, and Peretz. Albany 1995. --- Judith Coffey: „The Power of Love“. Heteronormativität und Bürgerlichkeit in der modernen Liebesgeschichte. Bielefeld 2013.

Teilnahmevoraussetzungen: Gute Englischkenntnisse, Bereitschaft zum Lesen größerer Mengen an Primarliteratur

Hinweise zur Veranstaltung: Für die jiddischen Primärtexte werden Übersetzungen zur Verfügung gestellt, und auch einzelne Romane des ersten Blocks können bei Bedarf in Übersetzung gelesen werden. Studierende mit den entsprechenden Sprachkenntnissen (Französisch, Russisch, Jiddisch) sind ausdrücklich willkommen.

Hinweise zum Blockseminar: 24.04.15, 15.15-16.45, Raum: AM 02, 08.05.15, 11.00-17.00 Uhr, Raum: AM 204, 04.06.-05.06.15, 11.00 -17.00 Uhr, Raum: AM 02

Leistungsnachweis: Thesenpapier, Referat und Hausarbeit