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Maxim Gorki und der Umbruch der russischen Literatur

 
DozentTypVeranstaltungZeitOrt
Erik Martin BA Maxim Gorki und der Umbruch der russischen Literatur Mo 9-11  

Maxim Gorki (eigentlich Aleksej Peškov 1868-1936) war eine Jahrhundertfigur der europäischen Literatur und markierte mit seinem Schreiben einen epochalen Wandel in der russischen Kultur und Gesellschaft. Obwohl er in einfachen und armen Verhältnissen aufwächst, beginnt Gorki sehr früh zu schreiben. Trotz anfänglich harscher Kritik erntet er recht bald literarische Anerkennung. Besonderen Erfolg hatte seine autobiographische Trilogie, worin er die harten und gewaltreichen Lebensbedingungen seiner Kindheit und Jugend beschreibt.

Neben dem Schreiben engagiert sich Gorki politisch im Kampf gegen das zaristische Regime und wird mehrmals verhaftet.

Obwohl Gorki Sympathien für den Marxismus hatte, stand er der Revolution von 1917 zunächst skeptisch gegen (trotz seiner persönlichen Bekanntschaft mit Lenin). In den 1920ern wandte er sich aber dem kommunistischen Regime zu, in das er sich mehr und mehr verstrickte. Obwohl er zahlreiche Intellektuelle auch durch persönliche Intervention bei Stalin vor Repressionen retten konnte, bereitete er die Institutionalisierung des sogenannten „Sozialistischen Realismus“ – der einzig anerkannten künstlerischen Form der Sowjetunion – vor und war Mitorganisator des 1934 stattgefundenen Schriftstellerkongresses, auf dem auch Dissidenten unterdrückt wurden. Berüchtigt ist auch die Glorifizierung des Weißmeerkanals, bei dem mehr als 25.000 Zwangsarbeiter starben. Diese ambivalente Haltung zur Revolution und seinen Folgen spiegelt sich auch in seinem Werk wider.  

Das Œuvre Gorkis umfasst Lyrik, Prosa sowie dramatische Werke. Im Seminar werden wir eine repräsentative Auswahl lesen und sie sowohl in das Gesamtwerk Gorkis als auch in die literarischen Strömungen Europas zu dieser Zeit einordnen.

Alle Werke liegen in deutscher Übersetzung vor.

Literatur: Hans Günther: Der sozialistische Übermensch. M. Gor'kij und der sowjetische Heldenmythos. Stuttgart 1993.

Teilnahmevoraussetzungen: Aktive und regelmäßige Teilnahme

Leistungsnachweis: Essay, Referat und Hausarbeit