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Digitales Lesen. Wandel und Kontinuität einer literarischen Praxis

 
DozentTypVeranstaltungZeitOrt
Franziska Wilke BA Seminar Mo 14.15-15.45  AM 204
Im Rahmen des Seminars ist geplant, den literaturspezifischen Veränderungen nachzugehen, die sich durch den Einfluss der Digitalisierung ergeben. Wie sieht das „Lesen 4.0“ aus? Lesefernes Publikum wird durch neuartige Trägermedien an Literatur herangeführt, Hemmschwellen werden relativiert, kulturelle Aufmerksamkeitsstrukturen verschieben sich. Kurznachrichtendienste wie Twitter verstärken zugleich den Druck zur verknappten Kommunikation, der Lesen im digitalen Raum zur flüchtigen Praxis werden lässt. Um die Verschiebungen auf dem Gebiet der Rezeption nachvollziehen zu können, sollen drei exemplarische Phänomene der digitalen Literatursphäre betrachtet werden: Wolfgang Herrndorfs Arbeit und Strukur, Tilmann Rammstedts Morgen Mehr sowie die
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Lese-Applikation Spritz. Diese werden mit klassischer Lese-Theorie (Iser, de Man, Eco u.a.) sowie aktuellen Arbeiten von Susana Tosca, Alan Bigelow, Francesca Pasquadi u.a. in Kontrast gesetzt. Welche Veränderungen ergeben sich für den Zugang des Lesers zum literarischen Text? Wie verändert sich der literarische Text durch den vollzogenen Formatwechsel? Ergänzend zur lektüreintensiven Theoriebearbeitung wird es einen praktischen Teil geben, der sich aus zwei schriftlichen Übungen zusammensetzt, die in Kooperation mit den Writing Fellows durchgeführt werden.
Literatur: Iser, Wolfgang, Der Akt des Lesens, München 1990. De Man, Paul, Allegorien des Lesens, Frankfurt am Main 1988. u.a.
Teilnahmevoraussetzungen: Motivierte Lektürebereitschaft und regelmäßige Teilnahme.
Leistungsnachweis: Referat, Hausarbeit, 2 Übungen (in Kooperation mit Writing Fellows)