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Die Sprache der Russischen Revolution

 
DozentTypVeranstaltungZeitOrt
 Annette Werberger  MA  Forschungskolloquium  Blockseminar  TBA
Boris Groys hat die kommunistische Revolution von 1917 als „linguistic turn auf der Ebene der gesellschaftlichen Praxis“ bzw. als „Versprachlichung von Gesellschaft“ bezeichnet. Auch im Wintersemester werden wir gemeinsam Konzepte und Theorien der Revolution reflektieren. Allerdings steht dieses Semester die sprachliche Seite der Revolution (Stil, Rhetorik, Erzählung, Semiotik etc.) im Mittelpunkt. Wir werden zum Beispiel formalistische Essays zu „Sprache und Stil Lenins“ (1924), Andrej Platonovs Essay zur „Proletarischen Literatur“ (1921) oder russische, ukrainische, deutsche und jiddische Romane lesen ( V. Šklovskij, B. Pasternak, M. Osorgin, M. Bulgakov, J.Roth u.a.) – darunter die eben wiederentdeckten Romane von Moyshe Kulbak („Montik“/Montag,1926) und Artem Vesely („Rossija, krov’ju umytaja“/Russland in Blut gewaschen, 1924/32). Auch wichtige Gedichte (v.a. Majakovskij) und Tagebücher (I. Bunin, Z. Gippius) sollen im Seminar behandelt werden. Übersetzungen stehen zur Verfügung, aber die Arbeit mit den Originaltexten ist sehr willkommen.