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Geschichtsbilder und Kriegsdarstellungen im (ost)europäischen Film. Novinki-Seminar in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Cottbus

Inhalt 

Darstellung von Kriegen sind seit jeher fester Bestandteil kultureller Erzählungen. 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs
wird uns einmal mehr vor Augen geführt: Die Auseinandersetzung mit Geschichte findet auch und gerade in Film statt. Dokus,
Unterhaltungsfilme oder TV-Serien formen das kollektive Gedächtnis, indem sie die Erinnerung an den Krieg bewahren,
vergangene Ereignisse repräsentieren, für die aktuellen geschichtspolitischen Bedürfnisse neu inszenieren, umdeuten und so
Geschichte erlebbar machen. Diese Prozesse wollen wir im Seminar am Beispiel europäischer Filme diskutieren. Inwieweit wird
über Erzähl- und Darstellungsverfahren eine Deutungshoheit über die Vergangenheit in Anspruch genommen? Wie positionieren
sich die Filme im Kontext gegenwärtiger Erinnerungskulturen und Erinnerungskonkurrenzen? Im Zentrum der Betrachtung
stehen klassische Kriegsfilme des west- und insbesondere des osteuropäischen Kinos, jüngere actionreiche Blockbuster,
melodramatische Darstellungen von Familienschicksalen fernab der Kriegsschauplätze ebenso wie ästhetisch anspruchsvolle
Aufklärungs- oder Anti-Kriegsfilme. Das Seminar findet in Kooperation mit der Freien Universität Berlin und dem 30. FilmFestival
Cottbus statt. Das Festival des osteuropäischen Kinos widmet eine speziell kuratierte Sektion dem Zweiten Weltkrieg in aktuellen
Verfilmungen. Alle Seminarteilnehmenden erhalten die Möglichkeit zur Rezeption des Festivals (03. bis 08. November 2020) und
zur Publikation filmkritischer Essays auf Novinki.de einer Online-Zeitschrift, die über das aktuelle literarische Geschehen in
Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa berichtet.


Hinweise zur Veranstaltung

Aufgrund der aktuellen Situation wird das Seminar bis auf zwei Sitzungen online
per Webex stattfinden. Absprache über Moodle, Einladung erfolgt nach Anmeldung. Die beiden Präsenztermine sind: Samstag,
07.11.2020, 10-13.00 Uhr, FU Berlin, 10-13.00 Uhr, Hörsaal HS 2 | Montag, 15.02.2021, 16.-18.00 Uhr, Europa-Universität Viadrina
in Frankfurt (Oder), HG 162. Die Hygienevorschriften beider Universitäten bleiben gewahrt, aber persönliche Bedenken gehen
selbstverständlich vor: Die Teilnahme an den Präsenzterminen ist nicht verpflichtend. Das Seminar findet in Kooperation mit der
FU statt und wird gemeinsam mit Christiane Schäfer durchgeführt. Weitere Informationen zur Veranstaltung sind hier zu finden:
https://moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=8141

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt: Anmeldung per Mail an: weller@europa-uni.de


ECTS / Leistungsnachweise

In diesem Kurs sind unterschiedliche Teilnahmeleistungen erwünscht: Neben mündlichen Referaten sind
als schriftliche Leistungen möglich: das Verfassen einer Filmkritik, eines Festivalberichts oder ggf. eines Interviews, mit Option
auf Veröffentlichung auf Novinki.de.

3 / 6 / 9 ECTS


Literatur

Søren R. Fauth, Kasper Green Krejberg, Jan Süselbeck (Hg.): Repräsentationen des Krieges.
Emotionalisierungsstrategien in der Literatur und in den audiovisuellen Medien vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Göttingen:
Wallstein, 2012. Jerome de Groot: Consuming History. Historians and heritage in contemporary popular culture. London:
Routledge, 2009. Barbara Korte, Sylvia Paletschek (Hg.): History Goes Pop. Zur Repräsentation von Geschichte in populären
Medien und Genres. Bielefeld: Transcript, 2009. Stephen M. Norris: Blockbuster History in the New Russia: Movies, Memory, and
Patriotism. Bloomington: Indiana University Press, 2012. Vivian Sobchack: The Persistence of History: Cinema, Television and the
Modern Event. New York and London: Routledge, 1996.