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Kurze Europäische Geschichte der Lyrik in Formen

Inhalt

Das Sonett wurde im 13. Jahrhundert in Sizilien im Umkreis des Stauferhofs vom Juristen Giovanni Lentini erfunden und ist nach fast 800 Jahren noch immer in der europäischen und außereuropäischen Literatur als lyrische Form aktuell, noch immer entstehen Übersetzungen von Petrarcas oder Shakespeares berühmten Sonetten-Zyklen. Eine solche langlebige Präsenz können zwar nicht viele lyrische Formen vorweisen, aber auch Ode, Hymne oder Versepos wurden in verschiedenen Literaturen über Jahrhunderte verwendet. Lyrische Formen können also literarische Kontakte, interkulturellen Austausch, aber auch kulturelle Brüche in der Europäischen Literaturgeschichte aufzeigen.

In der Vorlesung werden deswegen wichtige Formen und Gattungen der Lyrik exemplarisch untersucht. Es wird gezeigt, wie einzelnen Formen entstehen, sich verbreiten oder verschwinden, wobei der produktive Kulturkontakt in besonderer Weise im Fokus steht. Ziel ist eine ausschnitthafte und exemplarische Verflechtungsgeschichte innerhalb der Europäischen Literatur zu zeichen, die nicht auf reine Summierung von nationalen Autoren oder kanonischen Werken konzentriert ist, sondern auch wichtige kulturelle Korridore, unbekannte Anfänge oder Beiträge kleine Literaturen in den Blick nimmt.

Das Seminar wird über Präsentationen, Videos und synchrone Blöcke mit Diskussionsmöglichkeiten durchgeführt.


Hinweise zur Veranstaltung

Hinweise zur Veranstaltung finden Sie unter: https://moodle.europa-uni.de/course/view.php?id=8166


ECTS / Leistungsnachweise

3 / 6 / 9 ECTS


Literatur

Erste Literaturhinweise: Annette Werberger: Überlegungen zu einer Literaturgeschichte als Verflechtungsgeschichte, in: Dorothee Kimmich, Schamma Schahadat (Hg.), Kulturen in Bewegung. Beiträge zur Theorie und Praxis der Transkulturalität, Bielefeld 2012, S. 109-141: Franco Moretti: Kurven, Karten, Stammbäume. Abstrakte Modelle für die Literaturgeschichte, Frankfurt am Main 2009.