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Poetik der Peripherie

Heller, Jakob Christoph
Poetik der Peripherie
6 ECTS
Seminar: BA, Literaturwissenschaften-/Kulturwissenschaften-Einführung
Dienstag, 14.15 - 15.45 Uhr, Ort: GD 206


Das Verhältnis von Zentrum und Peripherie ist in der Regel eindeutig: Im (politischen, wirtschaftlichen, kulturellen) Zentrum wird Geschichte gemacht, die Peripherie hat zu folgen. Dennoch – oder gerade deswegen – werden periphere Regionen von vielen AkteurInnen in Kultur und Literatur hochgeschätzt – sei es als Freiraum, Experimentierfeld oder Inspirationsquelle. Ausgehend von dieser Beobachtung möchte das Seminar die kulturelle Valenz der sogenannten Peripherie untersuchen. Welche Funktion übernimmt die Peripherie in der kulturellen Produktion, welche „Ressourcen“ werden ihr zugeschrieben? Wie wurde das „Randständige“ in der Kulturgeschichte aufgeladen? Und nicht zuletzt: Nach welcher Maßgabe können Zentrum und Peripherie überhaupt unterschieden werden? Im Seminar sollen – primär literarische – Auseinandersetzungen mit dem Verhältnis von Zentrum und Peripherie diskutiert und analysiert werden (u.a. Horaz, Rousseau, Arno Schmidt, Esther Kinsky, Andrzej Stasiuk). Zudem versteht sich das Seminar als Einführung in die Kultursemiotik Jurij Lotmans und die Literaturtheorie des Formalismus.
Literatur: Keine Literatur, aber zur Einstimmung empfohlen: Tocotronic: „Let there be rock“ (K.O.O.K. 1999)
Teilnahmevoraussetzungen: aktive Mitarbeit und regelmäßige Teilnahme
Leistungsnachweis: Hausarbeit oder Essays