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Buchprojekt "Die Gesellschaft der Singularitäten"

  • Buchprojekt Andreas Reckwitz
    "Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne", geplante Fertigstellung 2017

Das Buch verfolgt eine grundsätzliche gesellschafts- und kulturtheoretische sowie zeitdiagnostische Fragestellung. Es vertritt die These, dass die Kulturalisierung des Sozialen das grundlegende Strukturmerkmal der spätmodernen Gesellschaft darstellt, worin sie sich elementar von der klassischen industriegesellschaftlichen Moderne unterscheidet. Kulturalisierung bedeutet, dass die Logik des kulturellen (künstlerischen) Feldes sich auf spezifische Weise auf die gesamte Gesellschaft ausgedehnt hat. Mit diesem Prozess der Kulturalisierung eng verknüpft ist eine Logik des Sozialen, die 'Singularitäten' fördert, d.h. Entitäten, die nicht den Maßstäben des 'Allgemeinen', sondern jenen des 'Besonderen' entsprechen, Singularitäten auf der Ebene von Dingen und von Subjekten, von Räumen, Zeiten und Kollektiven. Während die klassische industriegesellschaftliche Moderne sich als Prozess der versachlichenden Rationalisierung darstellte und darin auf die Standardisierung des Allgemeinen setzte, dekliniert sich die Spätmoderne in Richtung Singularisierung um, die eine dezidierte Affektintensivierung einschließt. Das Buch verfolgt diesen Prozess im strukturellen Kern der modernen Gesellschaft, der Ökonomie und der Technologie, und umreißt die Merkmale einer globalen 'cultural economy' mit ihrer Transformation der Märkte, der Arbeit und des Konsums sowie jene der medialen Digitalisierung. Es fragt nach den Auswirkungen dieses Prozesses für die Etablierung neuer Klassenstrukturen und neuer Formen von Globalisierung - zwischen kulturellem Kapitalismus und Re-Kulturalisierung von Neo-Gemeinschaften -, nach den gesellschaftlichen 'Gewinnern' und 'Verlierern' dieses Prozesses sowie nach den politischen Konsequenzen.

Das Buchprojekt wird von der Volkswagenstiftung im Rahmen des Programms 'Opus magnum' gefördert.