Lehrveranstaltung an der Europa-Universität Viadrina

Beschreibung

Ziel des Seminars ist, die transkulturelle Ordnung von Dingwelten aus praxistheoretischer Perspektive zu beleuchten. Dazu werden wir zunächst die Grundgedanken sowohl der soziologischen Praxistheorien als auch der »Material Culture Studies« rekapitulieren. Dabei wird die Frage im Zentrum stehen, ob und inwiefern die globale Mobilität von Artefakten und Ästhetiken dazu beiträgt, bestehende kulturell spezifische Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschemata zu transformieren (Shove 2012). In einem zweiten Schritt werden wir uns dann mit dem Phänomen der »kulturellen Globalisierung“ und „transkulturellen Mobilität« im Allgemeinen (Appadurai 2005, Clifford 1991) sowie exemplarisch mit einigen Analysen aus dem Bereich der sozial- und kulturwissenschaftlichen „Mobility Studies“ auseinandersetzen (Hahn et al. 2012). Dabei werden wir uns insbesondere auf solche Studien konzentrieren, die den transkulturellen »Trajektorien« von Dingen im bundesrepublikanischen Alltag nachgegangen sind. Im dritten Teil des Seminars wird es schließlich darum gehen, sowohl eine geeignete Heuristik und Methodologie zur empirischen Analyse transkultureller Ding- und Praxisordnungen zu erarbeiten als auch eigene Forschungsprojekte zu entwickeln, die im Plenum vorgestellt und diskutiert werden.

Literatur

Appadurai, A. (2005): Modernity at Large. Cultural Dimensions of Globalization, Minneapolis. Appadurai, A. (Ed.): The social life of things. Commodities in cultural perspective. Cambridge, 64-91. Clifford, J. (1992): Traveling Cultures, in: L. Grossberg et al. (Hg.): Cultural Studies. New York, p. 96-116. Hahn, H.P. and H. Weiss (Eds.) (2012): Mobility, Meaning and Transformations of Things. Shifting contexts of Material Culture through Time and Space, Oxford. Shove, E. et al. (2012). The dynamics of social practice. Everyday life and how it changes. Los Angeles.

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Lektüre umfangreicher Texte.

Hinweise zur Veranstaltung: Die letzten 3 Sitzungen werden am Ende geblockt, um genügend Zeit für die Entwicklung eigener Forschungsprojekte zu haben.

Leistungsnachweis: Durchführung eines eigenen Forschungsprojekts + Hausarbeit.