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Macht, Interessen und Ideen in den IB

Die Internationalen Beziehungen (IB) sind durch eine Pluralität konkurrierender theoretischer Zugänge und methodologischer Ansätze gekennzeichnet. Auch wenn die Zeit der „großen Debatten“ vorüber ist, herrscht weiterhin Uneinigkeit über den Gegenstand und die methodologische Ausrichtung des Faches. So prägen heute noch statt kumulativer Theoriebildung Fragmentierung und Ausdifferenzierung das Bild der IB-Forschung. Ziel des Seminars ist es, Orientierung in dieser vielfältigen Theorielandschaft zu bieten und Schlüssel zum Verständnis aktueller Diskussionen zu geben. Die einflussreichsten Theorien werden dazu in drei Kategorien eingeteilt, je nachdem, ob sie Macht, Interessen oder Ideen (bzw. Normen und Identitäten) als primären Erklärungsfaktor internationaler Politik betrachten. Den damit herausgearbeiteten Denktraditionen liegen widerstreitende Weltbilder und Politikverständnisse zugrunde, deren Gültigkeit letztlich nur an ihrer empirischen Relevanz und Erklärungskraft gemessen werden kann. Dementsprechend wird es weniger darum gehen, diese Traditionen gegeneinander auszuspielen, als ihre Komplementarität und Vielseitigkeit hervorzuheben. Ergänzt wird die Erörterung der einzelnen Theorien durch thematische Sitzungen, in denen die zentralen Aussagen jeder Tradition anhand ihrer Kernbegriffe zusammengefasst und kritisch reflektiert werden. Das Seminar ist als Einführung in die IB konzipiert, setzt aber gleichwohl die Bereitschaft voraus, sich mit zentralen Texten des Faches auseinanderzusetzen und sich Zusammenhänge und Hintergründe der theoretischen Debatte aktiv zu erschließen.

Literatur: Schieder, Siegfried / Spindler, Manuel (Hrsg.) (2010): Theorien der internationalen Beziehungen, 3. Aufl., Opladen: Verlag Barbara Budrich.

Teilnahmevoraussetzungen: gute Englischkenntnisse

Hinweise zur Veranstaltung: Voranmeldung per E-Mail erbeten

Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat, Seminararbeit (12-15 Seiten)

Seminarplan