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Macht und Hegemonie in den Internationalen Beziehungen

Seminar: BA, Sozialwissenschaften - Vertiefung, 8 ECTS

Montag, 11.15 - 12.45 Uhr

Veranstaltungsbeginn: 13.10.2014

Raum:  AM 204    

Hegemonie hat in der Theorie der internationalen Beziehungen (IB) vergleichsweise wenig Berücksichtigung gefunden. Hegemonie lässt sich, so scheint es, mit dem herrschenden Verständnis der „internationalen Anarchie“ und der balance of power schwer vereinbaren, wonach sich internationale Machtungleichheiten nicht zu Herrschaftsverhältnissen verdichten können, da jede hegemoniale Bestrebung systematisch konterkariert wird. Die Konzeption von Hegemonie als Randphänomen oder Anomalie wird allerdings der historischen Bedeutung hegemonialer Machtkonstellationen nicht gerecht. Aufstieg und Fall von Großmächten mögen zwar die Niederungen der internationalen Politik nicht im Detail erklären, geben aber den Rahmen für langfristige weltpolitische Entwicklungen vor. Manche Historiker und IB-Forscher sehen sogar in der Abfolge hegemonialer Zyklen und dem Kampf um Hegemonie ein Schlüssel zum Verständnis der Weltgeschichte der letzten fünf Jahrhunderte und darüber hinaus. Ziel des Seminars ist, Hegemonie in das Begriffsinstrumentarium und den theoretischen Diskurs der Internationalen Beziehungen einzuordnen. Da Hegemonie zunächst einmal Vor- und Übermacht bedeutet, werden zuerst gängige Konzeptionen von Macht in den IB gegenübergestellt. Anschließend wird Hegemonie von verwandten Begriffen (z.B. Imperium, Unipolarität) abgegrenzt und auf ihre Triebkräfte und Auswirkungen auf internationale Politik hin beleuchtet. Zum Schluss werden die Klagen über bzw. die Sorge um den drohenden Niedergangs der US- bzw. der westlichen Hegemonie sowie alternative Deutungsangebote der gegenwärtigen globalen Ordnung diskutiert.

Literatur: Clark, Ian (2011): Hegemony in International Society. Oxford: Oxford University Press; Gilpin, Robert (1993): War and Change in World Politics. Cambridge: Cambridge University Press; Kennedy, Paul (1989): The Rise and Fall of the Great Powers. Economic Change and Military Conflict from 1500 to 2000. New York: Random House; Münkler, Herfried (2005): Imperien: die Logik der Weltherrschaft - vom Alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten. Berlin: Rowohlt; Zakaria, Fareed (2008): The Post-American World. New York: Norton & Company

Teilnahmevoraussetzungen: gute Englischkenntnisse

Hinweise zur Veranstaltung: Voranmeldung per E-Mail erbeten (deroin@eurpa-uni.de)

Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit

Seminarplan