Pensées Françaises Contemporaines
Lehre Sommersemester 2014
Gräfe, Anne |
Das Politische und die Politik zur Vermessung einer Theorie der politischen Differenz |
8 ECTS Seminar: BA |
Mittwoch, 14.15 - 15.45 Uhr, |
Hubé, Nicolas |
Gouverner la gouvernance L’impératif participatif en question |
3/6/9 ECTS |
Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, |
Hubé, Nicolas |
Medien und Kommunikationstheorien |
6 ECTS Vorlesung: MA, |
Dienstag, 14.15 - 15.45 Uhr |
Hubé. Nicolas |
Das Europa der Europäer Vorstellungen, Meinungen und Realität Europas bei den Bürgern |
3/6/9 ECTS |
Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr, |
Vallet, Eric |
Histoire de l’Islam et histoire du monde (viie-xxiesiècle) |
Blockseminar: MEK Zentralmodul; MES Kultur und Geschichte Europas Master Europäische Kulturgeschichte / Zentralmodul. Master European Studies / WPM 5. Diese Veranstaltung ist auch für den BA Studiengang Kulturwissenschaften (KuGe-Vertiefung) Blockseminar: BA, BA Modul – BA KuGe Vertiefung Ba Kulturwissenschaften- / Kulturgeschichte-Vertiefung. Diese Veranstaltung ist auch für die Studiengänge MEK (Zentralmodul) und MES (WPM 5) |
Blockveranstaltung Mittwoch, der 16.4; 23.4.; 11.6; 18.06. (HG 104); 25,6. und Die, der 1.7, jeweils von 13.15 - 16.45 Uhr, LH 001 Veranstaltungsbeginn: 16.04.2014 Veranstaltungsort: LH001 |
Gräfe, Anne
Das Politische und die Politik
zur Vermessung einer Theorie der politischen Differenz
8 ECTS
Seminar: BA, BA Modul 1b – BA KuWi Vertiefung
Kulturwissenschaften- / Sozialwissenschaften-Vertiefung
Mittwoch, 14.15 - 15.45 Uhr, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2014
Politik – Politisch; le politique – la politique; the political – politics: Die terminologische Differenzierung zwischen dem Politischen und der Politik ist in den letzten Jahrzehnten intensiv diskutiert worden. Ein Ausgangspunkt findet sich 1980 in der Gründung des Zentrums für philosophische Studien über das Politische unter der Leitung von Philippe Lacoue-Labarthe und Jean Luc Nancy. Sie begründen etwas, das eine Besonderheit des französischen wissenschaftlichen Denkens ist: die Verbindung des Politischen mit der Philosophie. Das Politische wird dabei als vieldimensionaler Verhandlungs- und Reflexionsbereich klassifiziert, der die politische Praxis – die Politik – überwölbt und formt. Im jüngeren Diskurs wird dieser Gegensatz mit Begriffen wie jenem der „politischen Differenz“ (Oliver Marchart) oder auch des "Agonismus" (Chantal Mouffe) weiterentwickelt. Sie dienen als Ausgangsformel einer Kritik an konsensusorientierten Theorien und verweisen auf das unvereinbare Gegeneinander vom Erkämpfen kompetitiver Vorteile in der Politik und der Sorge um das Gemeinwohl im Modus des Politischen. Nach Marchart ist es die „Krise des fundamentalistischen Denkhorizonts“, die dem Politischen eine neue Bedeutung als Denken und Verhandeln über Verkörperungen eines stets kontingenten Gemeinwohls zuweist.
Das Seminar will eine ideengeschichtliche Vermessung dieser politischen Differenz vornehmen und sich nach einer eingängigen begriffshistorischen Spurensuche mit den aktuellen Autor_innen beschäftigen, die zu unterschiedlichen Ansätzen von Kritik und eines Zweifel am Bestehenden gelangen.
Literatur: Oliver Marchart: Die politische Differenz. Suhrkamp, Berlin 2010. Mouffe, Chantal: Über das Politische. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007.
Teilnahmevoraussetzungen: Neugierde und Zweifel, regelmäßige aktive Teilnahme, Bereitschaft und Zeit zur regelmäßigen Lektüre längerer Texte
Leistungsnachweis: drei Essays à fünf Seiten oder eine Hausarbeit (ca. 15 Seiten), Referat bzw. Sitzungsprotokoll
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Hubé, Nicolas
Gouverner la gouvernance
L’impératif participatif en question
3/6/9 ECTS
Seminar: MA, MEK WM Europäische Wissenskulturen und Künste // MASS Zentralmodul Wahlpflichtbereiche //
MICS Zentralmodul 2 // MES ZB Po, ZB Ku, WPM 1, WPM 5
Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Veranstaltungsbeginn: 09.04.2014
Seit zwei Jahrzehnten erfreut sich der Begriff "Governance" zunehmender Beliebtheit bei Entscheidungsträgern und politischen Analysten. Obwohl vielseitig, bezieht sich der Begriff gewöhnlich auf eine neue Form der Steuerung und Regelung, die sich bspw. in Beziehungen der öffentlichen Verwaltung zu nichtstaatlichen Akteuren, auch als Stakeholder und deshalb Repräsentant der "Zivilgesellschaft" bezeichnet, ausdrückt. Diese politische Partizipation wird oft als der zweckmäßigste Weg zu dem, was als "wahre postmoderne Demokratie" gilt, konzipiert. Dieses Forschungsprogramm zielt auf die Enthüllung der Strukturen der Macht, die hinter diesem Diskurs stehen.
Governance-Praktiken der Europäischen Union, und vor allem der Participative turn der EU, sind der Ausgangspunkt dieses Seminars, das einen vergleichenden Ansatz verfolgt. Vor allem verfolgt das Seminar zwei Ziele: Wir werden zunächst eine detaillierte Soziologie der Akteure und Instrumente der Regierung vornehmen. Diese basiert auf Feldforschung in der EU, Afrika, im Nahen Osten oder Osteuropa. Diese werden wir dann in einem breiteren Vergleich in Bezug auf die Legitimität von Regierungen in verschiedenen politischen Systemen (wie diverse Demokratien oder semi-autoritären Regimen) abgleichen. Das Seminar wird von einem inhaltlich abgestimmten Sprachkurs vom Sprachenzentrum der Viadrina begleitet.
Literatur: BACQUE Marie-Hélène, SINTOMER Yves, dir., (2011), La démocratie participative. Histoire et généalogie, Paris, La Découverte.
BOURDIEU Pierre, BOLTANSKI Luc (1976), « La production de l'idéologie dominante », Actes de la recherche en sciences sociales, 2-3, p.4-73. DEZALAY Yves, GARTH Bryant (2002), La mondialisation des guerres de palais. La restructuration du pouvoir d'Etat en Amérique latine, entre notables du droit et de "Chicago boys", Paris, Seuil, coll. Liber. GEORGAKAKIS Didier, de LASSALLE Marine, dir. (2007), La nouvelle gouvernance européenne. Les usages politiques d'un livre blanc, Strasbourg, PUS, coll. "Sociologie politique européenne". HERMET Guy, KAZANCIGIL Ali, PRUD’HOMME Jean-François, dir., (2005) La gouvernance. Un concept et ses applications, Paris, Karthala. LECA Jean (1996), « La “gouvernance” de la France sous la Ve République. Une perspective de sociologie comparative », in D’ARCY François, ROUBAN Luc, Dir., De la Ve République à l’Europe, Paris, Presses de Sciences Po, p. 329-365. SAURUGGER Sabine (2010), « The Social Construction of the Participatory Turn: The Emergence of a Norm in The European Union », European Journal of Political Research, vol. 49, n° 4, p. 471-495.
Hinweise zur Veranstaltung: Das Seminar wird von einem inhaltlich abgestimmten Sprachkurs vom Sprachenzentrum der Viadrina begleitet.
Leistungsnachweis: Referat und/oder Hausarbeit
Sprache: Französisch
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Hubé, Nicolas
Medien und Kommunikationstheorien
6 ECTS
Vorlesung: MA, MEK Zentralmodul // MASS Zentralmodul // MICS Zentralmodul 1 // MES: ZB Ku, ZB Po, WPM 1, WPM 5
Dienstag, 14.15 - 15.45 Uhr, Veranstaltungsbeginn: 08.04.2014
Information und Kommunikation sind Kunstworte. Der Begriff "Kommunikation" hat viele Bedeutungen. Vor der Folie unterschiedlicher Theorieangebote wird in der Vorlesung zunächst versucht, sich einer definitorisch dem Begriff der Kommunikation zu nähern. Dabei stehen insbesondere drei Dimensionen im Zentrum: der technische Aspekt von Kommunikation, sowie Kommunikation als ein kulturelles Modell und eine soziale Organisation. Sie kann also in keiner Weise auf die technische Leistung reduziert werden. Im Anschluss befasst sich die Vorlesung genauer mit der Geschichte der modernen Demokratien und deren Beziehungen mit der Entwicklung der Kommunikation. In diesem Abschnitt wird auch die Möglichkeit gegeben, die Frage, wie die Medien die Wähler beeinflussen, zu überprüfen. Der zweite Teil des Kurses wird speziell der Frage der "Öffentlichkeit" des öffentlichen Raums und der öffentlichen Meinung nachgehen. Wir betrachten insbesondere Umfragen, Werbung und Transformationen des journalistischen Feld durch die Einführung des Fernsehens. Der letzte Teil wird sich genauer auf die aktuellen Theorien der Kommunikation in öffentlichen Institutionen konzentrieren. Ziel dessen ist es, zu verstehen, wie man einen Diskurs über Kommunikation als Mittel, um die Beziehungen zwischen den Bürgern und ihrer Regierung zu regulieren, begreifen kann.
Einführung: Kommunikation: ein problematischer Begriff
Teil I: Historische und konzeptionellen Ansatz zur Theorie der Kommunication
Teil Ii: Öffentlichkeit und öffentliche Meinung
Teil III Soziologie der Medien
Teil IV Die Kommunikation von politischen Organisationen
Literatur: Altmeppen Klaus-Dieter, Hanitzsch Thomas, Schlüter Carsten (Hg.), Journalismustheorie: Next Generation, VS Verlag, 2007.
Bonfadelli Heinz: Medienwirkungsforschung I. Grundlagen und theoretische Perspektiven. 3., überarbeitete Auflage. UVK, Konstanz 2004.
Bonfadelli Heinz: Medienwirkungsforschung II. Anwendungen in Politik, Wirtschaft und Kultur. 3., überarbeitete Aufl. UVK, Konstanz 2004.
Kepplinger Hans-Matthias, Politikvermittlung, VS Verlag, 2009.SARCINELLI (Ulrich), 2005, Politische Kommunikation in Deutschland. Zur Politikvermittlung im demokratischen System, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften. SCANNELL Paddy, Medien und Kommunikation, VS Verlag, 2011. ZIEMANN (Andreas), Soziologie der Medien, Bielefeld, Transcript Verlag, 2012.
Leistungsnachweis: Klausur
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Hubé, Nicolas
Das Europa der Europäer
Vorstellungen, Meinungen und Realität Europas bei den Bürgern
3/6/9 ECTS
Seminar: MA, MEK WM Europäische Wissenskulturen und Künste // MASS Zentralmodul Wahlpflichtbereiche //
MICS Zentralmodul 2 // MES: ZB Po, ZB Ku, WPM 1, WPM 5
Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr, Veranstaltungsbeginn: 08.04.2014
Dieses Seminar versteht sich als ein Plädoyer dafür, genauere qualitative Untersuchungstechniken einzusetzen, um so die Komplexität und Vielfalt der Wahrnehmungen und Reaktionen der »Normalbürger« besser wiederzugeben. Ziel ist es, eine feine Analyse der Einstellungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu liefern. Fragen, die in begrenzten politischen, medialen und intellektuellen Milieus diskutiert werden, werden oftmals der Gesamtheit der Bürger zugeschrieben (z.B. die Deutschen und der Euro). Auch werden sie nur durch quantitative Methoden (z.B. Eurobarometer) beobachtet. Anhand qualitativer Studien zeigt dieses Seminar, dass nur die gebildeten und/oder politisch mobilisierten Fraktionen in der Lage sind, politische Argumentationen über Europa spontan zu übernehmen oder zu äußern. Paradoxerweise bringt genau dies unsere Untersuchung in eine Gegenposition zu den gängigen Lehrmeinungen. Dieses Plädoyer für diese Methodik ist ein wichtiger Beitrag zur Vielfalt der Einstellungen zu Europa und zur Erklärung der allgemeinen Distanz der meisten Bürger in Bezug auf die EU. Die Krise Europas wird als zentrales Ereignis des Seminars gesetzt, um zu verstehen, inwiefern sie die Vorstellung von Europa bei Bürgern geändert hat. Dieses Seminar soll auch dazu beitragen, die Studierenden zu ermuntern, qualitative Methoden anzuwenden: Im Rahmen des Seminars werden ihnen die grundlegenden Interviewtechniken vermittelt, so dass sie dann selbst ein Interview über das Seminarthema durchführen können.
Literatur: ARMBRUSTER Heidi, Craig ROLLO & Ulrike H. MEINHOF, “Imagining Europe: everyday narratives”, European border communities, Journal of Ethnic and Migration Studies, 2003, 29:5, p. 885-899. CRESPY (Amandine), Qui a peur de Bolkestein? Conflit, Résistances et démocratie dans l’Union Européenne, Paris, Economica, 2012, p. 45-70. DIEZ MEDRANO Juan (2003), Framing Europe. Attitudes to European Integration in Germany, Spain, and the United Kingdom, Princeton University Press, Princeton/Oxford. DUCHESNE, S., HAEGEL, F., FRAZER, E., VAN INGELGOM, V., GARCIA, G., FROGNIER, A. (2010),‘Europe between integration and globalisation social differences and national frames in the analysis of focus groups conducted in France, francophone Belgium and the United Kingdom’, Politique européenne, 30 (1), 67-105 GAXIE D., HUBÉ N., DE LASSALLE M., ROWELL J., HG., Das Europa der Europäer. Über die Wahrnehmungen eines politischen Raums, Bielefeld, Transcript, 2010. Niilo KAUPPI, Ed., A Political Sociology of Europe, ECPR Press, 2013. WHITE Jonathan, “Europe in the Political Imagination”, Journal of Common Market Studies, 2010, 48 (4), pp.1015-1038
Hinweise zur Veranstaltung: Studenten werden hierdurch auch qualitative Forschungsmethoden üben können (Interview, Focus group).
Leistungsnachweis: Referat und/oder Hausarbeit
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Vallet, Eric
Histoire de l’Islam et histoire du monde (viie-xxie siècle)
3/6/9 ECTS
Blockseminar: MEK Zentralmodul; MES Kultur und Geschichte Europas
Master Europäische Kulturgeschichte / Zentralmodul. Master European Studies / WPM 5. Diese Veranstaltung ist auch für den BA Studiengang Kulturwissenschaften (KuWI und KuGe-Vertiefung) gemeldet
Blockveranstaltung Mittwoch, der 16.4; 23.4.; 11.6; 18.06. (HG 104); 25,6. und Die, der 1.7, jeweils von 13.15 - 16.45 Uhr, LH 001
Veranstaltungsbeginn: 16.04.2014
L’histoire du monde islamique a longtemps été écrite du seul point de vue de sa confrontation avec l’Occident, depuis les premières conquêtes du VIIe siècle jusqu’aux théories du « choc des civilisations », qui semblent avoir trouvé une actualité nouvelle à la suite du 11 septembre 2001. De nouvelles manières de situer les pays d’Islam dans l’histoire du monde ont cependant vu le jour depuis les années 1960, en s’appuyant sur les paradigmes de l’histoire culturelle et de l’histoire globale.
Ce séminaire proposera dans un premier temps de réfléchir sur la façon dont l’Islam a été constitué comme objet historiographique entre le VIIe et le XXe siècle, à la fois en Orient et en Occident, entre écriture impériale de l’histoire et orientalisme savant. Puis, dans un second temps, il proposera de découvrir quelques travaux récents de langue française qui contribuent à repenser cette histoire en se détachant de l’européocentrisme.
Literatur: P. Boucheron (dir.), Histoire du monde au XVe siècle, Paris, Hachette Pluriel, 2012, 2 vol. ; J. Dakhlia et B. Vincent (dir.), Les musulmans dans l’histoire de l’Europe, Paris, Albin Michel, 2011 et 2013, 2 vol. ; R. Bertrand, L’histoire à parts égales. Récits d’une rencontre Orient-Occident (XVIe-XVIIe siècle), Paris, Seuil, 2011 ; Nadine Picaudou, L’islam entre religion et idéologie. Essai sur la modernité musulmane, Paris, Gallimard NRF, 2010.
Hinweise zur Veranstaltung: la langue du séminaire est le français; les travaux écrits pourront être également faits en anglais ou en allemand.
Leistungsnachweis: : compte-rendu et devoir à la maison/Referat und Hausarbeit