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„Ich betrachte den Preis vor allem als Motivation, Europa von polnischen Landschaften aus zu denken.“ – Viadrina-Literaturwissenschaftler erhielt Jabłonowski-Preis

Germanist und Autor Dr. Lothar Quinkenstein erhielt am 21. April in Leipzig den Jabłonowski-Preis. Der Dozent am Collegium Polonicum wurde für seine Verdienste um den deutsch-polnischen Kultur- und Wissenschaftsdialog geehrt.

„Ich betrachte den Preis vor allem als Motivation Europa von polnischen Landschaften aus zu denken“, erklärt Dr. Lothar Quinkenstein, der 17 Jahre lang in Polen gelebt hat. „Aus dieser Perspektive gewinnt das entstehende Gesamtbild an Schärfe und Tiefe, wird um ein Vielfaches beziehungsreicher. Und je mehr an Bedeutung zu Tage tritt, desto deutlicher zeichnet sich die Geschichte einer entsetzlichen Verheerung ab, die von Deutschland ausging und deren Folgen heute dort am stärksten spürbar sind“, so der Preisträger.

Quinkenstein erhielt die Auszeichnung „für seine verdienstvolle Tätigkeit im Rahmen der deutsch-polnischen Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen insbesondere auf dem Gebiet der Literatur, der Übersetzungen und literarischen Essayistik", so die Begründung der „Societas Jablonoviana“.

Quinkenstein lehrt seit 1999 am Institut für Germanische Philologie der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań. Seit 2012 unterrichtet er zudem im Bachelor-Studiengang Interkulturelle Germanistik, der gemeinsam von der Adam-Mickiewicz-Universität und der Viadrina am Collegium Polonicum angeboten wird. Quinkenstein veröffentlichte in deutschen und polnischen Literaturzeitungen. Zudem verfasste er Gedichte und einen Roman „Tellurium“. Aus dem Polnischen übersetzte er Briefe des Übersetzers Karl Dedecius an den Dichter Czesław Miłosz und den Roman „Engel und Schweine" von Prof. Dr. Brygida Helbig, Literaturwissenschaftlerin am Deutsch-Polnischen Forschungsinstitut am Collegium Polonicum.

Die „Societas Jablonoviana“ verleiht zweijährlich den mit 1.500 Euro dotierten Jabłonowski-Preis an deutsche und polnische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Publizistinnen und Publizisten, die den Blick auf Polen und Deutschland schärfen.

Der Preis ist nach dem Fürsten Józef Aleksander Jabłonowski (1711-1777) benannt, einem polnischen Mäzen der Kultur und Wissenschaften. Jabłonowski hatte 1774 die „Societas Jablonoviana“ an der Leipziger Universität gegründet. Sein Ziel war es, wissenschaftliche Arbeit in verschiedenen Disziplinen durch die Ausrichtung des Jabłonowski-Preises zu fördern. Die Tradition der Preisverleihung wurde 1999 zum 225. Jubiläum  der Gesellschaft wiederbelebt. Das Preisgeld wird von der Universität Leipzig gestiftet. (LW)

 

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