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Kapitalismustheoretische Perspektive auf Marktsoziologie – Prof. Dr. Sascha Münnich mit Karl-Polanyi-Preis ausgezeichnet

Prof. Dr. Sascha Münnich, seit 1. Oktober Professor für Soziologie der Wirtschaft an der Viadrina, wurde mit dem Karl-Polanyi-Preis der Sektion Wirtschaftssoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand anlässlich des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft der Soziologie Ende September online statt.

Mit dem Preis für eine herausragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Wirtschaftssoziologie wird alle zwei Jahre abwechselnd ein Buch und ein Artikel in einer soziologischen Fachzeitschrift prämiert. Prof. Dr. Sascha Münnich erhielt den mit 500 Euro dotierten Karl-Polanyi-Preis für seinen Aufsatz „Profit as Social Rent: Embeddedness and Stratification in Markets“ in dem Fachjournal Sociological Theory.

In dem ausgezeichneten Artikel beschäftigt sich Sascha Münnich mit dem Beitrag der Wirtschaftssoziologie zu der Frage, wie unterschiedliche Verteilung von Profiten und Unternehmensgewinnen in Märkten erklärt werden. Dabei grenzt er sich stark von der „Profit-Blindheit“ der Wirtschaftstheorie ab, in der „übernormale“ Profite nur als kurz- oder längerfristige Wettbewerbsverzerrungen erklärt werden können. Stattdessen verknüpft Sascha Münnich die Chancen von Unternehmen, Extra-Profite zu erzielen, mit ihrer Position in der sozialen und kulturellen Einbettung von Marktbeziehungen. Damit bietet er eine kapitalismustheoretische Sicht auf die Marktsoziologie: „Es ist gerade die Angewiesenheit von Marktakteuren auf soziale Orientierung angesichts von Koordinations- und Unsicherheitsproblemen, aus denen sich soziale Stratifizierung zwischen Unternehmen und ganzen Branchen ergibt. Kapitalakkumulation und soziale Einbettung von Märkten sind daher eng miteinander verknüpft“, so Sascha Münnich. (UP)

Link zum prämierten Artikel:
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0735275119850860

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