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„Rasante und lehrreiche Zeitreise“ – Gangolf Hübinger erhält „Zeitgeschichte-digital“-Preis

Prof. Dr. Gangolf Hübinger wurde am 5. November mit dem „Zeitgeschichte digital“-Preis in Potsdam geehrt. Der Freundeskreis des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) würdigt mit dem Preis Artikel, die eine überzeugende Fragestellung mit überraschenden Ergebnissen und einer gelungenen Online-Präsentation verbinden. In seinem Text geht Gangolf Hübinger der Frage nach, wie Max Weber noch heute Impulse für die Analyse der Zeitgeschichte gibt.

„Eine rasante und lehrreiche Zeitreise durch die Ideengeschichte einflussreicher Historiker und Soziologen“, nannte Laudatorin Dr. Jutta Braun Gangolf Hübingers ausgezeichneten Artikel „Max Weber und die Zeitgeschichte“, der im Dezember 2019 auf dem Portal Docupedia-Zeitgeschichte erschienen war. Darin gebe er einen „konzisen und aufschlussreichen Einblick“ in die Gedankenwelt des Soziologen, die durch die Verknüpfung von Universalgeschichte und Gegenwartsdiagnose gekennzeichnet ist. >>>weiterlesen

Fotos: ZZF Potsdam

Diese Verknüpfung verleiht Max Webers Denken auch 100 Jahre nach dessen Tod noch Gültigkeit, ist Gangolf Hübinger überzeugt. „Wir können ihn als modernen Klassiker nutzen, um große Kulturprobleme der Zeitgeschichte scharf zu fokussieren“, sagte er in seiner Dankesrede.

Gangolf Hübinger hob zudem das von Weber beschriebene Wechselspiel von globalisiertem Kapitalismus, Nationalismus und der Schubkraft der pluralisierten und polarisierten Massendemokratien hervor. „Es ist diese dreipolige Problemkonstellation, die erstmals von Max Weber zum Gegenstand zeithistorischer Analyse gemacht worden ist und die mich als Historiker und Weber-Forscher mit Blick auf unsere Gegenwart besonders herausfordert“, so Hübinger.

Neben seinem eigenen Preis zeigte sich der Senior Fellow am Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION auch erfreut über den zweiten Preisträger. Prof. Dr. Kim Christian Priemel – heute Professor für Zeitgeschichte an der Universität Oslo – und Gangolf Hübinger kennen einander von Priemels Zeit als Assistenzprofessor an der Viadrina. Kim Christian Priemel erhielt den mit jeweils 500 Euro dotierten „Zeitgeschichte digital“-Preis für seinen Artikel „Stimmen im Kopf. Mithören und Mitmachen in den Nürnberger Prozessen (1945–1949)“.

Nominiert für den Preis, der in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wurde, waren insgesamt zwölf von gut 200 Artikeln, die in den vergangenen Monaten auf den Online-Portalen von „Zeitgeschichte digital“ erschienen waren und von den jeweiligen Redaktionen vorgeschlagen wurden. Prof. Dr. Helmut Knüppel, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des ZZF Potsdam, betonte zu Beginn der Preisverleihung: „Ich darf Ihnen jeden einzelnen der zwölf lesenswerten und lohnenden Artikel empfehlen. Auch wenn die Lektüre einige Zeit in Anspruch nimmt.“
(FA)

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