Wie Gesellschaften wirtschaftliche Erschütterungen verkraften – Konferenz an der Europa-Universität Viadrina / Interviewangebot

Medieninformation Nr. 63 vom 8. Mai 2024

Wie bewältigen Gesellschaften wirtschaftliche Erschütterungen? Wie entwickeln sie Widerstandsfähigkeit in Zeiten vielfacher Transformationsprozesse? Zur Diskussion über diese Fragen lädt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) am Donnerstag und Freitag, dem 23. und 24. Mai 2024, im Rahmen der „3. Prof. Jan Winiecki Scientific Conference“ ein. Die englischsprachige Tagung ist dem Thema „Economic Shocks, Resilience and Institutions“ gewidmet und findet im Gedenken an den 2016 verstorbenen Viadrina-Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jan Winiecki statt. Veranstaltet wird sie in Kooperation mit dem Verband Polnischer Wirtschaftswissenschaftler (TEP), der Universität Danzig und der Universität für Informationstechnologie und Management im polnischen Rzeszów.

Interessierte werden gebeten, sich bis Sonntag, den 12. Mai 2024, anzumelden.
Programm und Anmeldung: https://tep.org.pl/winiecki24/

Die Konferenz wird am Donnerstag, dem 23. Mai, 10.00 Uhr, im Senatssaal der Europa-Universität mit zwei prominenten Vorträgen und anschließender Diskussion eröffnet. Der frühere polnische Finanzminister Prof. Dr. Leszek Balcerowicz von der Warsaw School of Economics stellt in seinem Eröffnungsvortrag die Rolle des Marktes der des Staates gegenüber. Anschließend vergleicht der Transformationsexperte Prof. Dr. Philipp Ther von der Universität Wien die radikalen Wirtschaftsreformen im postkommunistischen Ostdeutschland mit Entwicklungen in anderen europäischen Ländern.

Ein weiterer Höhepunkt der Konferenz ist am Freitag, dem 24. Mai, 10.00 Uhr, eine Analyse der Verbreitung von Mitarbeiterbeteiligung in Europa und den Vereinigten Staaten durch das Kelso Institute Europe (KIE) der Europa-Universität Viadrina. Gemeinsam mit dem ehemaligen EU-Kommissar und Viadrina-Honorarprofessor László Andor stellt der Leiter des KIE, Viadrina-Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jens Lowitzsch, den aktuellen PEPPER V Bericht vor. Im Anschluss besteht ab 11.00 Uhr insbesondere für Medien die Gelegenheit Fragen zu stellen. 


Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:
Zu den Themen der Konferenz stehen Ihnen Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast sowie Dr. Anna M. Steinkamp für Interviews zur Verfügung. Beide forschen am Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies (VCPU). Melden Sie sich bei Interesse per Mail an: presse@europa-uni.de.

Zu den Referenten der Eröffnung
Prof. Dr. Leszek Balcerowicz (geb. 1947) war von 1989 bis 1991 und von 1997 bis 2000 Finanzminister Polens und von 2001 bis 2007 Präsident der Polnischen Nationalbank. Bekannt wurde er vor allem durch den nach ihm benannten Balcerowicz-Plan, mit dem er 1990 die Zentralplanwirtschaft Polens radikal auf die Marktwirtschaft umstellte.

Prof. Dr. Philipp Ther (geb. 1967) ist Historiker und Transformationsforscher. Seit 2010 hat er eine Professur für Geschichte Ostmitteleuropas an der Universität Wien inne. In den Jahren 2002 bis 2007 war er Juniorprofessor für Polen- und Ukrainestudien an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Er ist Gründer des Research Center for the History of Transformations (RECET) an der Universität Wien.


Hintergrund
Prof. Dr. Jan Winiecki (1938–2016) gehörte 1993 zu den ersten berufenen Professoren an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2003 war er Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Wirtschaftsbeziehungen. Seine Forschungsschwerpunkte lagen im Bereich des internationalen Handels, der Makroökonomie und des Systemvergleichs. Als Lehrender war er an zahlreichen Hochschulen tätig: neben der Europa-Universität Viadrina auch in Warschau, Lublin, Rzeszów, Krakau, Łódź und im dänischen Aalborg. Besonders aktiv war Jan Winiecki als liberaler Berater der Politik – vor der Wende beriet er die Solidarność, danach den polnischen Präsidenten Lech Wałęsa in Wirtschaftsfragen.

 

 

 

 

Abteilung für Hochschul­kommunikation