Banner Viadrina

Zwischen Apokalypse und Fortschritt. Konzepte und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Früher Neuzeit und Moderne

Prof. Dr. Andreas Bähr
Seminar (Präsenzveranstaltung): MEK: Wissenskulturen-Wissenschaften, Religionen, Künste // MASS: Wahlpflichtmodul: Kulturelle Praktiken, Wissensordnungen, ästhetische Formationen // MAL: Wahlpflichtmodul: Wissenskulturen und Künste // Geschichte der Moderne transkulturell: Zentralmodul: Geschichte der Moderne in transkultureller und transdisziplinärer Perspektive // Geschichte der Moderne transkulturell: Wissenskulturen und Ideengeschichte
Veranstaltungsbeginn: 18.10.2022
Dienstag, 14:15 - 15:45 Uhr
Raum: HG 104


Ist Geschichte als ein Prozess kontinuierlichen Fortschritts zu beschreiben? Nicht erst Klimawandel, Corona-Epidemie und der Krieg in der Ukraine haben diese Vorstellung erschüttert: Bereits in den 1970er-Jahren ist das Konzept nachhaltig ins Wanken geraten. Gleichzeitig ist der Fortschrittsgedanke in Sozialtheorie und gesellschaftlicher Praxis bis heute präsent. Wenn Olaf Scholz „mehr Fortschritt wagen“ will, ist das nur der sinnfälligste Ausdruck dafür. Mit dem Konzept des Fortschritts erfolgte in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts eine geschichtsphilosophisch grundierte Neubestimmung von Zeit. Das Seminar verfolgt den Wandel der Vorstellungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vom 16. bis ins 21. Jahrhundert. Anhand von theoretischen Texten ebenso wie von Selbst- und Alltagsbeschreibungen zeichnet es die Ablösung frühneuzeitlichen endzeitlichen Denkens durch moderne Geschichtskonzepte nach – bis hin zu deren Infragestellung im Horizont neuer apokalyptischer Ängste.

Literatur: Aleida Assmann: Ist die Zeit aus den Fugen? Aufstieg und Fall des Zeitregimes der Moderne, München 2013; Achim Landwehr: Geburt der Gegenwart. Eine Geschichte der Zeit im 17. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 2014.

Leistungsnachweise: Hausarbeit, Essay, Referat

Sprache: Deutsch