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Habilitationen

csm_portrait_sievers_190px ©ISR/ D. Dutkowski

Dr. phil. Wiebke Sievers

Migrationsliteratur: eine Revolution im literarischen Feld? Eine literatursoziologische Analyse von Literatur im Kontext von Migration in Österreich

Der Begriff Migrationsliteratur ist in der deutschsprachigen Debatte über Literatur und Migration allgegenwärtig, wird aber von den Autoren und Autorinnen, die unter diesem zusammengefasst werden, und in der Literaturwissenschaft inzwischen durchwegs abgelehnt. Dieser Spannung möchte ich mit Hilfe von Pierre Bourdieus Arbeiten zum literarischen Feld am Beispiel von Literatur im Kontext von Migration in Österreich auf den Grund gehen. Meine erste These lautet, dass unter dem Titel Migrationsliteratur eine Revolution im literarischen Feld stattfand, die als solche anerkannt werden muss: Autoren und Autorinnen wie Dimitré Dinev, Anna Kim oder Julya Rabinowich, die selbst oder deren Eltern als Zuwanderer kamen, fanden unter diesem Label zum ersten Mal Anerkennung im österreichischen literarischen Feld und durchbrachen damit die darin herrschenden nationalistischen Strukturen. Natürlich finden sich Spuren dieser Revolution auch in den Werken, die jedoch, so meine zweite These, weit über diese hinausweisen.

Wiebke Sievers ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Östereichischen Akademie der Wissenschaften.

Die Habilitation basiert auf dem Projekt Literature on the Move.

Kontakt: Wiebke.Sievers@oeaw.ac.at