Banner Viadrina

Irreguläre Morphologie in Sprachinseln

Projektname
Kooperationspartner
Mitarbeiter am Lehrstuhl
Projektbeschreibung

 

 

Projektname:

 „Regularität und Irregularität in der Kasusmorphologie deutscher Sprachinselvarietäten (Russland, Brasilien): intralinguale, interlinguale, typologische Konvergenz“

 

Teilprojekt 1 - “Irreguläre Morphologie“.

 

Kooperationspartner:

Elke Ronneberger-Sibold (Katholische Universität Eichstätt Ingolstadt):

"Intendierte Irregularität als Problemlösungsstrategie. Extragrammatische Morphologie zwischen Universalität und Einzelsprachlichkeit"

 

Mitarbeiter am Lehrstuhl:

Peter Rosenberg (Projektleiter Frankfurt Oder),

MA Sahra Damus (Wiss. Mitarbeiter Projekt),

Dipl.-Kulturw. Thomas Strobel , M.A. (Wiss. Mitarbeiter Projekt)

Yves Tauschwitz (stud. Hilfskraft

Kristina Feller (stud. Hilfskraft)

Sarah Laudien (stud. Hilfskraft)

Lydia Thieme (stud. Hilfskraft)

 

Projektbeschreibung:

Gegenstand des Projekts ist die Beschreibung der Entwicklungsverläufe irregulärer Kasusmorphologie in deutschen Sprachinselvarietäten. Mittels Sprachaufnahmen in deutschen Sprachinseln in Brasilien und Russland soll die Kasusmorphologie insbesondere im Pronominalbereich hinsichtlich ihrer Funktionalität, ihrer Distribution, ihres Vorkommen bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters analysiert werden. Von besonderem Interesse ist dabei die Resistenz irregulärer Morphologie in den in Auflösung befindlichen Sprachinseln, die der russische Dialektologe Viktor Schirmunski (1930) einmal als „großangelegtes sprachgeschichtliches Experiment“ und als „sprachwissenschaftliches Laboratorium“ bezeichnet hatte. Laborartige Erkenntnisse lassen sich aus den Abbau-Prozessen der morphologischen Reduktion, des Normabbaus, der (interlingualen oder intralingualen) Konvergenz und des Sprachwechsels ziehen. Hierbei wird eine selektive Resistenz der irregulären Kasusmorphologie vermutet, die entgegen der sonstigen Entwicklungsrichtung eines Markiertheitsabbaus strukturelle Besonderheiten aufweist, während sich in der regulären Morphologie Abbauerscheinungen zeigen, die unter dem Druck des Sprachwechsels beschleunigt werden. Es deutet sich eine „typische“ Sequenz des Abbaus an (Regularisierung – Simplifikation – Abbau [mit Substitution]). Ziel des Forschungsprojekts ist eine systematische Analyse der irregulären Morphologie in deutschen Sprachinselvarietäten, eine differenzierte Beschreibung ihrer Funktionalität und ihrer Distribution, ihrer soziolinguistischen Kontextbedingungen und eine Erfassung ihrer Entwicklungsverläufe in „relativer Zeit“ (Generationsvergleich) sowie in Echtzeit (longitudinale Wiederholungserhebung nach 10 Jahren). Vergleiche mit anderen deutschen Sprachinseln sind ebenfalls geplant.

 

Veröffentlichungen

Forschungsbericht