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Lehre

Sommersemester 2023
“Eine Nation, ein Land, eine Sprache?” Mehrsprachigkeit und Sprachenpolitik in (post)kolonialen Kontexten

Kulturwissenschaften: Vertiefung // Linguistik: Vertiefung
Cultural and Social Studies: Consolidation // Media – Image, Text and Language
Interkulturelle Germanistik: Modul 6 - Kontinuität, Gemeinsamkeiten und Transfer


3/6/9 ECTS

Auf dem Binarismus von Sprache und Nation basieren Ideologien, die im Namen der „Nationenbildung" koloniale Sprachdiskurse begründeten. Diese entstanden in der Moderne, bestimmen aber noch heute einen Großteil der politischen Praktiken sowie der sprachlichen Einstellungen im Globalen Süden (Abdelhay; Makoni; Severo 2020). Die kolonialen Sprachdiskurse folgten keinem einheitlichen Modell, sondern gipfelten in Herrschaftsstrategien, die darauf basierten, das Recht der Minderheiten auf ihre eigene Sprache zu unterdrücken (Rajagopalan 2020).
In diesem Sinne erweist sich die Sprachplanung in postkolonialen Kontexten als Schlüssel zur Neuartikulierung asymmetrischer Machtverhältnisse. In diesem Seminar werden wir uns über die Art und Weise befassen, in der Sprachminderheiten aus dem globalen Süden (Sousa Santos 2009) sich für die Anerkennung ihrer Sprachen einsetzen. In dieser Hinsicht interessiert uns die Frage, welche Prozesse und Auseinandersetzungen stattfinden müssen, damit Mehrsprachigkeit zur Sprachenpolitik aufsteigt. 


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