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Soziologie der symbolischen Ökonomie


Hannes Krämer, M.A.
Soziologie der symbolischen Ökonomie
6 ECTS
Seminar: BA, Sozialwissenschaften-Einführung
Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: GD 305, Veranstaltungsbeginn: 9.04.2013

In den letzten Jahrzehnten haben soziologische und kulturwissenschaftliche Analysen wiederholt auf die maßgeblichen Veränderungen im Bereich der Erwerbsarbeit und der Ökonomie hingewiesen. Stichworte dieses Wandels sind unter anderem: „Postindustrialismus“ (Bell), „Postfordismus“ (Lazzarato), „Disorganized Capitalism“ (Lash/Urry), „der neue Geist des Kapitalismus“ (Boltanski/Chiapello) oder auch „das Ende des Normalarbeitsverhältnisses“ (Baethge). Im Zuge dieses Transformationsprozesses wird einem ökonomischen Bereich eine herausgehobene Bedeutung zugesprochen – der sogenannten „symbolische Ökonomie“ (Zukin). Damit sind diejenigen Wirtschaftsbereiche gemeint, die nicht mehr vordergründig auf die Fabrikation industrieller Güter abstellen, sondern immaterielle oder symbolische Produkte, wie etwa Konzepte, Entwürfe, Designobjekte herstellen. Diese Güter erhalten ihre Bedeutung nicht nur aufgrund ihres materiellen, sondern vor allem aufgrund ihres symbolischen Wertes. Prägnant wird diese Güterproduktion in der Kultur- und Kreativwirtschaft angesiedelt. Im Seminar sollen soziologische Analysen dieser „symbolischen Ökonomie“ diskutiert werden. Was sind die Kennzeichen einer solchen Wirtschaft? Wo sind die Unterschiede zu vorhergehenden ökonomischen Formen? Welche professionellen Kompetenzen und Positionen werden wichtig? Welche Rolle etwa spielen Emotionen und Affekte im Arbeitsprozess; welche Bedeutungen erhalten klassische Karrierewege? Dazu sollen konzeptuelle, historisch orientierte sowie Fallstudien gelesen, besprochen und kritisch bewertet werden.

Literatur: Lash, Scott/Urry, John (1994): Economies of Signs and Space. London u.a.: Sage.

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur intensiven Textarbeit und Lektüre auch englischsprachiger Texte.

Leistungsnachweis: Kurzreferat und Hausarbeit