"Globalisierung"

Der Begriff „Globalisierung“ ist in aller Munde. Nicht nur in der Wissenschaft und im Feuilleton, sondern auch im Alltag wird er zur Beschreibung gegenwärtiger Phänomene verwendet. Bezeichnet werden damit verschiedene Aspekte aktueller Entwicklungen: die zunehmende internationale Verflechtung durch Handel und Kommunikation, das Schrumpfen räumlicher Distanzen, grenzüberschreitende Bewegungen von Waren, Arbeit und Kapital, die Herausbildung neuer politischer Machtgefüge und Abhängigkeiten sowie kulturelle Homogenisierung. Im Seminar werden wir inzwischen schon klassische und aktuelle Texte aus der soziologischen und kulturwissenschaftlichen Debatte um das Phänomen der Globalisierung lesen. Wir werden uns mit der Vorstellung des „global village“ und dem Begriff der „Weltgesellschaft“ beschäftigen. Wir werden nach Veränderungen der räumlichen und zeitlichen Organisation des Sozialen fragen. Und wir werden die Beziehung zwischen dem Globalen und dem Lokalen beleuchten, die sich z.B. im Begriff „glocalization“ ausdrückt. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der kulturellen Dimension der Globalisierung liegen. Lässt sich im Zuge der Globalisierung eine Angleichung der Kulturen betrachten, etwa unter westlicher Vorherrschaft im Sinne einer „McDonaldization“? Welche politischen und kulturellen Gegentendzen (etwa ein Erstarken lokaler Identitäten) lassen sich beobachten? Macht es Sinn, von einer „Weltkultur“ zu sprechen? Und welche Rolle spielt dabei die internationale Institution UNESCO, die den Titel des „Weltkulturerbes“ vergibt? Diese und andere Fragen werden wir im Verlauf des Seminars diskutieren.

Literatur: Beck, Ulrich (1997): Was ist Globalisierung? Frankfurt a. M.; Dürrschmidt, Jörg (2002): Globalisierung. Bielefeld.; Tomlinson, John (1999): Globalization and Culture. Cambridge.; Ausführliche Literaturliste zu Beginn der Veranstaltung.

Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur aktiven Teilnahme und intensiven Lektüre auch englischsprachiger Texte.

Hinweise zur Veranstaltung: Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt. Bitte senden Sie bis zum 5.4. eine kurze E-Mail an: hschaefer@europa-uni.de, wenn Sie teilnehmen möchten. Das Los entscheidet. Sie erhalten am 6.4. eine Nachricht, ob Sie teilnehmen können.