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"Die Grenzen der Planung"


Zum Umgang mit dem Ungewissen
Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/Sozialwissenschaften-Vertiefung
Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 07.04.2014
8 ECTS

Wie begegnen Gesellschaften ungewissen zukünftigen Herausforderungen? Die klassisch Antwort moderner westlicher Gesellschaften darauf lautet: Sie planen. Planung als rationaler, verfahrensgestützter Vorgriff auf Kommendes ist eine, wenn nicht die, zentrale Praxis der Zukunftsbearbeitung seit spätestens dem 19. Jahrhundert. Der verlässliche Grundsatz allerdings, dass eine gute Planung zu mehr Zukunftsgestaltung führe, erodiert in den letzten Jahrzehnten; ja, das Verfahren der Planung selbst gerät in Misskredit.

Um diesen Prozess zu verstehen und kulturwissenschaftlich zu reflektieren, muss zunächst die Kulturtechnik der Planung verstanden werden. Daran anschließend können deren Grenzen aufgezeigt und nach alternativen Formen der Zukunftsbearbeitung gefragt werden. Dies leistet das Seminar in einem Dreischritt: Erstens wird anhand der Lektüre ausgewählter Literatur, das Konzept/der Begriff von Planung herausgearbeitet sowie unterschiedliche Planungsverständnisse verdeutlicht. Zweitens wird die spätmoderne Kritik am Konzept der Planung rekonstruiert. Schließlich, drittens, werden Praktikenkomplexe vorgestellt, die als funktionale Äquivalente von Planung fungieren: Management, Prävention, Fatalismus etc.

Literatur: Bröckling, Ulrich (2008): Alle planen, auch die, die nicht planen. – Niemand plant, auch die nicht, die planen. Konturen einer Debatte. In: Mittelweg 36 6: 61-79. Van Laak, Dirk (2008): Planung. Geschichte und Gegenwart des Vorgriffs auf die Zukunft. In: Geschichte und Gesellschaft 34: 305-326.

Teilnahmevoraussetzungen: regelmäßige Teilnahme

Hinweise zur Veranstaltung: Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit