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Bewegungskulturen

Seminar: BA, Kulturwissenschaften-/Sozialwissenschaften-Vertiefung
6/9 ECTS-Punkte
Dienstag, 14.15. - 15.45 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 10.04.2018

Folgt man prominenten zeitgenössischen Gegenwartsdiagnosen der Sportsoziologie, sind körperliche Bewegungskulturen gegenwärtig einem tiefgreifenden Transformationsprozess unterworfen. Für den vornehmlich als Vereinssport organisierten Breitensport der Moderne war es typisch, körperliche Bewegungen aus alltagsweltlichen Kontexten herauszuschneiden und Körperbewegungen sportartspezifisch in mehr oder weniger isolierten, Irritations- und Störungsfreiheit garantierenden ›Funktionsräumen‹ (Stadien, Turn- und Schwimmhallen etc.) zu typisieren, zu dressieren und zu normieren. Seit etwa den 1980er Jahren lässt sich, im Zuge des Aufkommens neuer Trendsportarten, eine Vermählung von sportiven mit anderen populärkulturellen Praktiken beobachten, in der Zugehörigkeit und Anerkennung nicht mehr primär über formale Vereinsmitgliedschaft und Leistung geregelt werden, sondern über Stilkulturen – sie treten verstärkt als ›Lifestyle Packages‹ in Erscheinung.

Das Seminar soll einerseits einen groben Überblick der Geschichte sportiver Bewegungskulturen der Moderne bieten und die angedeuteten sportsoziologischen Gegenwartsdiagnosen kritisch unter die Lupe nehmen. Andererseits sollen verschiedene sozialtheoretische Körper- und Bewegungskonzepte entlang einzelner empirischer Fallstudien diskutiert werden.

Literatur: Thomas Alkemeyer u.a. (Hg.), Aufs Spiel gesetzte Körper. Aufführungen des Sozialen in Sport und populärer Kultur, Konstanz 2003; Gabriele Klein (Hg.), Bewegung. Sozial- und kulturwissenschaftliche Konzepte, Bielefeld 2004.

Teilnahmevoraussetzungen: regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit

Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit/Essays