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Kulturen des Konsums

Prof. Dr. Andreas Reckwitz

Seminar: MA, MASS Kulturelle Praktiken, Wissensordnungen, ästhetische Formationen// MAL Wissenskulturen und Künste
Dienstag, 14.15 - 15.45 Uhr
3/6/9 ECTS-Punkte
Veranstaltungsbeginn: 17.10.2017

Die spätmoderne Gesellschaft ist eine Konsumgesellschaft: Im Zentrum der Lebensstile - und der Differenzen zwischen ihnen - befindet sich der Konsum von Dingen, Dienstleistungen, Ereignissen und medialen Formaten. Im Sinne eines 'consumerism as a way of life' (S. Miles) scheint eine konsumtorische Haltung das spätmoderne Weltverhältnis der Subjekte insgesamt zu prägen. Dabei hat sich die Form des Konsums verändert: Konsumiert werden weniger funktionale als kulturelle Güter, weniger Massengüter als 'singuläre' Güter, von denen Einzigartigkeit und Authentizität erwartet wird. Der Konsum ist weniger passiv, sondern nimmt aktivistische Züge an (Konsument als Ko-Kreativer, do it yourself). Schließlich verändert die kulturelle Globalisierung die Form der Güter. Im Seminar rekapitulieren wir zunächst Klassiker der Kultursoziologie des Konsums (Bourdieu, Featherstone, Schulze), diskutieren dann aktuelle Ansätze der Konsumsoziologie, um dann gemeinsam selbstgewählte Fallbeispiele (zum Beispiel aus den Bereichen Ernährung/ Gastronomie, Reisen/ Tourismus, Innenarchitektur, digitale Medien) zu betrachten.

Literatur: Don Slater: Consumer Culture and Modernity, Cambridge 2003;Wendy W, Murphy: Consumer Culture and Society, London 2017; Dirk Hohnsträtter (Hg.): Konsum und Kreativität, Bielefeld 2015