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Kultursoziologie der Stadt und des Raumes

6/8/9 ECTS
Seminar:  Kulturwissenschaften-/Sozialwissenschaften-Vertiefung
Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: AM 205, Veranstaltungsbeginn: 12.10.2016

Seit 2007 leben mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Doch was ist das spezifisch ›Städtische‹ der Stadt? Ist es der laute Trubel, die unübersichtliche Schnelligkeit und die spätkapitalistische Produktionsweise? Bei genauerer Betrachtung gewinnt Urbanität vor allem in ihrer Differenz zur Nicht-Stadt an Form: Homogenität, Ländlichkeit sowie enge soziale Bindungen. Urbanität wird dann mit einer hohen baulichen und Bevölkerungsdichte, flüchtigen Begegnungen mit Fremdem und anonymen sozialen Beziehungen gleichgesetzt. Zudem lassen sich historisch und aktuell Stadttypen unterscheiden: so gibt es soziale, kreative, globale und funktionale Stadtkonzepte oder auch die europäische, die U.S.-amerikanische, die Megacity mit mehr als 10 Millionen Einwohnern.

Die Veranstaltung befasst sich mit den aktuellen und historischen Konsequenzen der zunehmenden ›Verstädterung‹ aus Sicht der Kultursoziologie. Was passiert mit den spezifischen Eigenheiten urbaner Kultur in der Spätmoderne und inwiefern werden auch Elemente vermeintlich ›ländlicher Kulturen‹ integriert (Stadtlandschaften, Ruhezonen, urban gardening, etc.)? Im Seminar werden klassische (Simmel, Weber, Wirth) und aktuelle (Zukin, Siebel, Löw) Tendenzen kultursoziologischer Stadtforschung besprochen. Dabei soll ein besonderer Fokus auf dem ›Nichtstädtischen‹ von Stadtkulturen gelegt werden.

Literatur: Walter Siebel, Die Kultur der Stadt, Berlin: Suhrkamp 2015. Wilfried Wang/Matthias Sauerbruch (Hg.), Kultur: Stadt. Wie Kultur Stadt und Architektur global prägt, Berlin: Lars Müller Publishers 2013. 

Teilnahmevoraussetzungen: Interesse am Thema, regelmäßige Teilnahme und Lektüre der Texte sowie aktive Mitarbeit im Seminar.

Leistungsnachweis: Lektürepapiere, Referat