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Kulturtheorien des Ästhetischen

Fenster, Bleiglas ©Heide Fest

Prof. Dr. Andreas Reckwitz

Seminar: MA, MASS-Zentralmodul
3/6/9 ECTS
Dienstag, 14 - 16 Uhr
Ort: GD 201
Veranstaltungsbeginn: 19.10.2010


Das Ästhetische wird in der philosophischen ‚Ästhetischen Theorie’ in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erstmals systematisch zum Thema. Diese Theorien bewegen sich zwischen einer allgemeinen Theorie der sinnlichen Wahrnehmung und einer Theorie der Kunst und sind von vornherein mit normativ-kritischen Anliegen verknüpft, mit Utopien des Ästhetischen. Seit den 1970er Jahren erhalten die Theorien des Ästhetischen einen anders orientierten Schub: sie sind mit den Kulturwissenschaften verknüpft und zielen auf die Analyse umfassender kultureller Ästhetisierungsprozesse ab. Die Medialität, die Leiblichkeit und die Räumlichkeit des Ästhetischen, aber auch deren neuen Manifestationen in der postmodernen Kunst (z.B. Ästhetik des Performativen) sowie ihre allgemeine lebenspraktische Relevanz (Ästhetik der Existenz) werden hier unter anderem zum Thema. Das Seminar beschäftigt sich mit verschiedenen dieser neueren Theorien (z.B. Fischer-Lichte, Ranciere, Welsch, Böhme) und betreibt zugleich einen selektiven Blick zurück auf ältere Ästhetiktheorien (Schiller, Nietzsche, Benjamin). Leitfrage ist, wie eine zeitgemäße Analyse des Ästhetischen und ihr Kritikpotential zugeschnitten sein können.

Hinweis zur Veranstaltung:
Die Veranstaltung ist auf 25 Teilnehmer begrenzt. Anmeldung bitte mit einem kurzen Motivationsschreiben per Mail bis zum 1.9. an das Sekretariat: sekretariat-reckwitz@euv-frankfurt-o.de

Literatur:
Terry Eagleton: Ästhetik. Die Geschichte ihrer Ideologie, Stuttgart 1994; Karlheinz Barck u.a. (Hg.): Aisthesis. Wahrnehmung heute, Leipzig 2002.

Leistungsnachweis:
Referat und
Hausarbeit

Teilnahmevoraussetzungen:
Bereitschaft zur regelmäßigen Textlektüre