Republik und Republikanismus
6/8/9 ECTS
Seminar: Sozialwissenschaften - Vertiefung
Dienstag, 11.15 - 12.45 Uhr, Ort: AM 202, Veranstaltungsbeginn: 11.10.2016
Die Republik gehört seit der Antike zum Grundwortschatz des westlichen politischen Denkens. Nach einer langen und wechselvollen Geschichte ist der Begriff jedoch zu einer bloßen verfassungsrechtlichen Kategorie verkümmert: dem (National-)Staat mit gewähltem Staatsoberhaupt. Der Republik kam dabei ihr normativ-philosophischer Kern als eine anspruchsvolle Form politischer Vergemeinschaftung und Betätigung abhanden, bevor er in den letzten Jahrzehnten mit der Theorie des Republikanismus wiederentdeckt und weiterentwickelt wurde. Ziel des Seminars ist, die anhaltende Relevanz von Republik und Republikanismus zu verdeutlichen – zumal diese in Deutschland weder annähernd so stark politisch und emotional besetzt wurden wie in Frankreich, noch auf ein vergleichbares ideengeschichtliches und philosophisches Interesse gestoßen sind wie im angloamerikanischen Raum – sowie Orientierung in aktuellen Debatten (z.B. über Freiheit, politische Partizipation und Demokratie, Gleichheit und Gerechtigkeit, Wertepluralismus) zu bieten. Der Republikanismus soll dabei als Alternative bzw. Korrektiv zum kriselnden gesellschaftlichen und politischen Leitbild des Liberalismus betrachtet werden. Hierzu soll zunächst die Geschichte des Republikbegriffs von den griechischen Stadtstaaten bis zu aktuellen Entwürfen einer transnationalen Republik nachgezeichnet werden. Anschließend wird der Republikanismus ideengeschichtlich und konzeptionell-theoretisch zwischen Liberalismus und Kommunitarismus eingeordnet. Zum Schluss werden zentrale Themen republikanischen Denkens herangezogen, um „Pathologien“ des Liberalismus aufzuzeigen.
Teilnahmevoraussetzungen: gute Englischkenntnisse
Hinweise zur Veranstaltung: Anmeldung per E-Mail an deroin@europa-uni.de bis zum 7.10.2016
Leistungsnachweis: Referat und Seminar- bzw. Hausarbeit oder mündliche Prügung